AA

Wieso die Masern auch wegen Corona wieder stark auf dem Vormarsch sind ...

Dr. Daniela Jonas warnt zur Vorsicht und macht sich für die Masern-Impfung stark.
Dr. Daniela Jonas warnt zur Vorsicht und macht sich für die Masern-Impfung stark.
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Dr. Daniela Jonas zeigt sich angesichts des Masernfalls in Dornbirn und der schwächelnden Impfrate in Vorarlberg alarmiert und warnt vor der heimtückischen Erkrankung, die für Erwachsene einen schwerwiegenden Verlauf nehmen kann. Kostenloses Impfangebot.

Die Masern halten wieder Einzug in Österreich. Eine nahezu ausgerottete Krankheit ist auch angesichts anhaltender Impfskepsis und Fehlinformation zurückgekehrt. Im Gespräch mit VOL.AT mahnt Kinderärztin Dr. Daniela Jonas zur Vorsicht und rät zur kostenlosen Impfung.

Masern im Aufwind, Impfquoten rückläufig

Die Impfquote im Falle der Kinderkrankheit, deren Immunisierung in Kombination mit Mumps und Röteln angeboten werde, ist rückläufig, wie aktuelle Zahlen belegen. Das bestätigt auch Dr. Daniela Jonas, ihres Zeichens Impfreferentin der Vorarlberger Ärztekammer und Kinderärztin in Feldkirch.

"Es war nur eine Frage der Zeit, bis bei uns der erste Fall bekannt werden würde. Die Kollegen aus den anderen Bundesländern haben ebenfalls Fälle bestätigt", informiert die Medizinerin. Die rückläufige Impfquote würde auch daher rühren, dass die Krankheit mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden sei.

Junge Erwachsene schwer erreichbar

"Das Impfthema wurde auch während der Pandemie strapaziert, auch haben viele Vorsorgeuntersuchungen nicht stattfinden können", führt die in Feldkirch niedergelassene Ärztin weiter aus. "Masern sind keine banale Erkrankung, sie könne auch lange und schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, zu informieren und die Menschen für die Impfung zu sensibilisieren, meist in persönlichen Gesprächen", informiert Dr. Jonas. Eine größere Impflücke gäbe es bei der Gruppe von jungen Erwachsenen, die auch auf ihren Kanälen schwer erreichbar seien.

Impfmythen und Skepsis

"Bei der Masernimpfung handelt es sich um die Verbreichung eines Lebendimpfstoffes. Sie ist sehr gut verträglich, abgesehen von Menschen, die beispielsweise an Immunerkrankungen leiden. Impfskeptiker berufen sich leider immer noch auf Mythen. So kursiert immer noch eine gefälschte Studie, die belegen würde, dass die Masernimpfung Autismus hervorrufen würde. Viel gefährlicher ist die Erkrankung, die u.a. eine höchst gefährliche Gehirnhautentzündung hervorrufen kann", erläutert die Wahlärztin, die sich erneut für die Immunisierung einsetzt. "Nur gemeinsam können wir die Ausbreitung einer Krankheit, die nahezu ausgerottet war, verhindern!"

Kostenloses Impfangebot

Die Impfung gegen die Masern ist in Österreich in allen Altersgruppen kostenlos. Die Dreifach-Kombinationsimpfung Masern-Mumps-Röteln (MMR) ist nicht nur für Kinder im Rahmen des Kinderimpfprogrammes, sondern auch für alle erwachsenen Personen in Österreich gratis. Auch wer gegen einzelne oder alle dieser Krankheiten (noch) geschützt ist, kann sich trotzdem erneut impfen lassen – eine „Überimpfung“ ist nicht möglich.

Unter dem folgenden Link gibt es eine unabhängige und wissenschaftlich fundierte Information für eine individuelle Impfentscheidung.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Wieso die Masern auch wegen Corona wieder stark auf dem Vormarsch sind ...