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Wienerwald hat neuen Eigentümer

Der niederösterreichische Gastronom Christian Ziegler hat von der Düsseldorfer Investorengruppe Altacon die „Hendelkette“ in Österreich übernommen.

Ziegler bestätigte einen entsprechenden Bericht des „WirtschaftsBlatt“ (Samstag-Ausgabe) auf APA-Anfrage am Freitag Nachmittag. Zum Kaufpreis wollte Ziegler keine Angaben machen.

Er werde versuchen, alle 23 Wienerwald-Standorte zu retten, so Ziegler. Die Restaurantkette beschäftigt 410 Mitarbeiter. Ziegler betreibt in Laxenburg das Restaurant Flieger und in Maria Lanzendorf die Restaurant-Pizzeria Toskana. Nähere Details zur Übernahme will Ziegler im Laufe der nächsten Woche bekannt geben.

Die erste Teilzahlung der Ausgleichsquote, die 20 Prozent der Forderungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro betrage, an die 360 Gläubiger sei bereits erfolgt, die Marke Wienerwald soll beibehalten werden, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Am 8. Jänner wurde der Ausgleich rechtskräftig bestätigt. Bis Ende 2003 müssten weitere 20 Prozent der Ausgleichsquote bezahlt werden, die auch aus dem Verkauf der Wienerwald-Liegenschaft in Landeck (Schätzwert: 1,45 Mio. Euro) finanziert werden sollen.

Die Wienerwald-Kette soll laut Ziegler wieder ein typisches österreichisches Restaurant mit der „Kernkompetenz Hendl“ und guter Wiener Küche werden. Gleichzeitig soll der Gassenverkauf ausgebaut werden. „Bisher fehlte die gastronomische Führung“, wird Ziegler zitiert. Neue Filialleiter würden bereits gesucht. Um der „Uralt-Verwaltung“ Herr zu werden, habe er Fachkräfte engagiert.

Kolportierte massive Probleme mit Lieferanten, die entweder gar nicht mehr liefern oder nur gegen Bargeld, stellt Ziegler laut Bericht in Abrede: „Ich habe mit den Lieferanten ein gutes Einvernehmen. Wir sind absolut zahlungsfähig.“

Wienerwald wurde 1952 von Friedrich Jahn gegründet, der ein internationales Restaurant-Netz aufbaute. In seiner Hochblüte zählten zu dem Unternehmen 1.500 Betriebe. 1982 musste Jahn Ausgleich anmelden. In den 90er Jahren wurde das Hendl-Imperium an die Wigast verkauft. Anfang 2001 ging die Restaurant-Kette an die Düsseldorfer Investoren-Gruppe Altacon.

Mitte Juli 2002 schlitterte die Kette in den Ausgleich, Ende September 2002 nahmen die rund 360 Gläubiger mit überwiegender Mehrheit den Ausgleich an. Wienerwald hatte bereits 2001 wesentliche Restrukturierungsmaßnahmen gesetzt. So wurden fünf Verlustbetriebe geschlossen, die Hauptverwaltung verkleinert und die Hotelbetriebe ausgegliedert.

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