Wienerberger-Chef Scheuch: Brauchen stärkeren Finanzmarkt
Die Investitionsstruktur in Österreich werde von Angelsachsen dominiert, sagte Scheuch. Es sei auch bei Wienerberger so, "dass fast 80 Prozent der Aktien gehalten werden durch nicht-österreichische Aktionäre. Das ist bezeichnend." Sinnvoll wäre es zum Beispiel, die Beteiligungen des Staates in einen professionell geführten Staatsfonds einzubringen, der wiederum in den Kapitalmarkt investieren könnte, um Liquidität zu schaffen, "und nicht das Geld gleich zum Stopfen des Budgetlochs abliefern muss".
Sowohl in Kanada als auch in den USA gebe es derzeit wenig Wohnungsneubau, sagte Scheuch. In den USA gebe es Rückgänge von über 20 Prozent. Ein Grund dafür seien die hohen Hypothekenzinsen, die bei 6,5 Prozent liegen würden. Ein weiterer Grund sei die allgemeine wirtschaftliche Instabilität. Die Auslastung der Wienerberger-Werke in den USA betrage derzeit 70 Prozent.
Mietpreisbremse "nicht der richtige Weg"
Von Mietpreisbremsen hält Scheuch nichts. "Die Regulatorik führt nicht dazu, dass ich etwas belebe. Es sollte meines Erachtens einen sozialen Wohnbau geben in ganz Europa. Der muss gefördert und auch finanziert werden." Das könnte etwa durch steuerliche Vergünstigungen geschehen. "Aber man muss dem privaten Markt an sich auch die Möglichkeit geben zu investieren", so der Wienerberger-Chef. "Eine Mietpreisbremse ist nicht der richtige Weg. Denn sie führt dann zu einer Verknappung, und das macht das Ganze noch schlimmer." Stattdessen müssten auch mehr Studenten- und Seniorenheime gebaut werden.
(APA)
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