Vor allem unter den Dauergästen herrscht massiver Seelenfrieden. Einmal vorbei geschaut, für immer geblieben. Die Wiener Friedhöfe verstehen das Prinzip der Kundenbindung eben wie kaum ein anderer städtischer Betrieb. Einsatz bis zum Umfallen. Da liegt das positive Feedback auf der Hand. Die Wiener Seele liebt ihren Friedhof als Inbegriff vollendeter Lebensqualität.
Neidgesellschaft der Toten
Der Verdacht liegt nahe, dass die geliebten Grabstätten derzeit eine der wenigen Einrichtungen darstellen, mit denen die Wienerinnen und Wiener tatsächlich im Einklang sind. Kein Wunder, am Friedhof lässt sich’s leben. Da liegt die Zufriedenheit auf der Hand: Stellt der Ort der letzten Ruhe für das Wienerherz doch die einzige Zusammenkunft dar, an der alle das Maul halten und voreinander kuschen. Leider fehlen der Studie konkrete Zahlen, wie denn die Toten untereinander auskommen. Gibt’s da auch eine Neidgesellschaft. “Ach du? Bist sicher nur scheintot, Pseudo!”
Zombie-Demo in Wien?
Das Erfreuliche: 83% der Friedhofskundschaft hat noch keinen Anlass gefunden, sich zu beschweren. Bleibt die Frage: Wie sieht es mit dem Rest aus? Die verbleibenden 17% sind stinksauer. Ständige Nachbarschaftsstreitigkeiten, null Freizeitangebote und trostlose Aussichten, Stillstand. Die besorgten Bürger unter den Toten Wiens. Ob auch sie wöchentlich ihren Unmut auf die Straße bringen? Michael Jackson lässt grüßen.
Reihenhaus mit unbefristetem Mietvertrag
Doch motschgern wir erst, wenn auch für uns die Übersiedelung ins Paradies der Wienerinnen und Wiener ansteht. Friedhöfe entsprechen eben dem Idealbild einer österreichischen Reihenhaussiedlung: solide gebaut, adrette Vorgärten und die Kinder schreien nicht.
Wohnst du schon, oder lebst du noch?
Und wenn wir schon jetzt einem der Wiener Friedhöfe gerne da und dort einen Besuch abstatten, ja dann lautet auch unser Urteil dem Mainstream entsprechend: Taugt uns, am Friedhof menschelt es.
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