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Wiener Volksgarten sagt Reggae-Konzert wegen Homophobie ab

Der Wiener Volksgarten hat das für kommenden Donnerstag geplante Konzert des jamaikanischen Dancehall-Sängers Bounty Killer wegen dessen schwulenfeindlicher Texte abgesagt.

Zuvor hatten die Grünen gegen den Auftritt des Künstlers protestiert, von dem bereits drei Konzerte seiner “Deadly Alliance”-Tour in Deutschland wegen der homophoben Liedzeilen abgesagt worden waren.

Das für den 10. April geplante Event sei von einem Fremdveranstalter organisiert worden, unterstrich am Montag Volksgarten-Manager Kaveh Ahi im APA-Gespräch. Man habe als Betreiber deshalb nicht gewusst, dass es sich bei der angekündigten Reggae-Gruppe um Künstler handle, die homophob seien und zur Gewalt aufrufen: “Da hat man ja nicht gleich einen Verdacht.” Auf das Angebot des Veranstalters, lediglich die schwulenfeindlichen Lieder beim Wiener Konzert auszulassen, sei man selbstverständlich nicht eingegangen.

Bounty Killer gilt als prominenter Vertreter der “Battyman Tunes”, einer Richtung der Dancehall-Musik mit explizit homophoben Texten. So lautet etwa eine Liedzeile des Songs “Man a Badman” aus dem Album “Riddim Driven: Juice”: “We blaze it for you stinky chi chi man and parasite. Jamaica never mek fi dem and spoil we paradise.” (Wir entfachen ein Feuer für euch stinkende Schwuchteln und Parasiten. Jamaika wird niemals zulassen, dass ihr unser Paradies beschmutzt.)

Dass in Teilen der Reggae-, Ragga- und Dancehall-Szene Homophobie, Sexismus und Diskriminierung weit verbreitet sind, zeigte sich vor Jahren an Initiierung des “Reggae Compassion Act”. Bounty Killer gehört zu den Sängern, die eine Unterzeichnung des Abkommens verweigerten, mit dem sich Künstler verpflichteten, auf Hasstiraden und Battyman-Tunes zu verzichten.

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