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Wiener Strudlhofstiege sieht wieder aus wie 1910

Die Technik des Jahres 2009 gepaart mit der Optik des Jahres 1910: Die durch Heimito von Doderers gleichnamigen Roman berühmt gewordene Strudlhofstiege in Wien-Alsergrund wurde generalsaniert und erhielt dabei ihr originales Aussehen zurück. Die sichtbar größte Veränderung stellen die neuen Kandelaber dar. So wurden die einstigen Kugellampen durch historische "Maiglöckchenlampen" ersetzt.

Auch der Mannersdorfer Kalkstein strahlt im alten Glanz. Die beiden Brunnen des Jugendstilbauwerks plätschern nun wieder, wobei auf dem ersten Treppenabsatz das einstige Mosaik rund um einen wasserspeienden Fischkopf durch Flusskiesel ersetzt wurde. Der ehemalige Asphalt der Stiege, die mit 58 Stufen elf Höhenmeter überwindet, wurde durch eine historisch-korrekte Waschbetonoberfläche ersetzt. Und auch der Metallbestand wurde komplett überarbeitet.

Alle Arbeiten seien in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt erfolgt, versichert ein Sprecher der zuständigen Wiener Magistratsabteilung 29 im APA-Gespräch. So habe man einige nicht authentische Maßnahmen der vergangenen Sanierung rückgängig gemacht, die immerhin schon ein Vierteljahrhundert zurücklag.

Den vollkommenen Abschluss dieser architektonischen Zeitreise bildet derzeit eine neue Bepflanzung inklusive automatischer Beregnungsanlage. Ziel ist dabei, einen klareren Blick auf die Architektur der Anlage zu ermöglichen, indem anstelle der früheren Sträucher Blumen angesetzt werden. Nach diesem letzten Schritt ist der offizielle Abschluss der Instandsetzung für kommende Woche angesetzt.

Der Name der Jugendstiltreppe geht übrigens auf den Hof- und Kammermaler Peter von Strudel (1660 bis 1714) zurück, der 1690 neben der heutigen Treppe den Strudelhof errichten ließ, dessen Nachfolgebau “Palais Strudlhof” heute noch steht.

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