Wiener Steinhof-Gründe: Laut Bürgerinitiative ein Weltkulturerbe
Die Studie wollen die Aktivisten in den kommenden Wochen an Bürgermeister Michael Häupl (S) übergeben. “Es war uns wichtig zu wissen, dass das Otto-Wagner-Spital den Weltkulturerbe-Kriterien entspricht – und das können wir mit dieser Studie belegen”, so Gerhard Hadinger, Sprecher der Initiative, erfreut.
Laut Gutachter Christian Schuhböck erfüllt das Areal gleich vier Kriterien der UNESCO-Welterbe-Konvention: Dies sei mehr als die Freiheitsstatue in New York.
Steinhof-Gründe: Prüfung von UNESCO möglich
Finanzielle Unterstützung für die Durchführung der Studie bekam die Bürgerinitiative von der FPÖ. Damit die Steinhof-Gründe zum Weltkulturerbe erklärt werden können, bedarf es allerdings eines Beschlusses seitens der Wiener Landesregierung, die dies bisher ablehnte.
Danach müsse die Stadt Wien ein Schreiben an das zuständige Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) verfassen. Letzteres könnte dann die Otto-Wagner-Spitalsanlage in die nationale Vorschlagsliste für UNESCO-Weltkulturerbe, “tentative list”, aufnehmen. Sobald dies geschehen ist, würde die UNESCO mit einem Prüfverfahren beginnen.
Ein langer Weg bis dahin, trotzdem zeigte sich Hadinger optimistisch: “Anhand dieser Studie ist die Stadt aufgerufen, das geplante Vorhaben (die Bebauung, Anm.) nochmals zu überdenken. Wir glauben, dass der UNESCO-Schutz mehr Wirkung hat.”
Opposition unterstützt Bürgerinitiative
Unterstützung bekam die Bürgerinitiative von den Oppositionsparteien: FP-Planungssprecher Toni Mahdalik sprach sich dafür aus, dass künftig allein der Bürgermeister sich um die Angelegenheit kümmern sollte.
Für die schwarze Kultursprecherin Isabella Leeb ist die Studie nur eine weitere Bestätigung für die historische Bedeutung des Steinhof-Geländes. Sie forderte die Stadtregierung auf, nun endlich die entscheidenden Schritte zu setzen: “Ich weiß nicht, wie viele Argumente der Bürgermeister dafür noch braucht.”
Die Neugestaltung des Areals beim Otto-Wagner-Spital in Penzing ist schon seit 2006 politisches Streitthema. Wohnungen und ein Rehabilitationszentrum sollen dort entstehen. Wiederholt eingebrachte Anträge der Oppositionsparteien, das Gelände unter Weltkulturerbe zu stellen, scheiterten bisher an der Mehrheit der SPÖ.
Im vergangenen Oktober meldete sich Häupl zu Wort und strich 200 der geplanten 600 Wohnungen im Areal (mehr dazu hier). Auch ließ er über Medien ausrichten, dass sich die Bürger beim 2. Anlauf mehr einbringen könnten. Seitdem läuft ein Mediationsverfahren zwischen Regierungsvertretern, der Bauträgerfirma Gesiba und der Bürgerinitiative.
(APA)
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