Wiener Schauspieler und Regisseur Hans Fretzer tot
Im Laufe seines Lebens wirkte er als Schauspieler oder Regisseur an über 450 Produktionen. Er galt als Spezialist der Operetten-Regie und war 1969 bis 1975 Intendant des Stadttheaters St. Pölten.
Fretzer wurde am 23. Jänner 1925 in Wien-Ottakring als Kind einer Theaterfamilie geboren. Er studierte Musik und Harmonielehre, Gesang, Tanz und Schauspiel. Er spielte zunächst im Ronacher, danach in Amsterdam und auf Tourneen u.a. in Krakau, Lemberg, Lublin und Tschenstochau.
Nach dem Regiestudium bei Hubert Marischka inszenierte er 1943 sein erstes Theaterstück “Junger Mann aus Wien” auf einer Soldatenbühne.
Nach dem Krieg gründete er zunächst das Wiener Operetten-Ensemble und danach das Wielandtheater, an dem u.a. Hans Moser, Oskar Sima und Heinz Conrads spielten. Ab 1951 arbeitete er als Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter am Stadttheater Klagenfurt, ab 1955 am Raimundtheater und am Landestheater Linz.
1962 gründete er das Girardi-Theater. 1969 übernahm er als Pächter und Direktor das Stadttheater St. Pölten. 1969 gründete er das “Theater für die Jugend”. Auch später spielte und inszenierte er an zahlreichen Bühnen des deutschsprachigen Raums sowie in Marburg, Laibach und Amsterdam.
Als Autor schrieb er u.a. Hörspiele und Rundfunkoperetten, Drehbücher und Fernsehspiele, schuf Operetten-Neufassungen, die Libretti für die Operetten “Das verwunschene Schloß”, “Wiener Ringelspiel” und “Badner Madeln” sowie das Schauspiel “Kronprinz Rudolf” und das Musical “Die Weißen Westen”. Daneben führte er auch bei Fernsehproduktionen Regie.
1968 erhielt Hans Fretzer das Goldene Ehrenkreuz der Republik Österreich für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse. Das Begräbnis findet am Donnerstag am Ottakringer Friedhof statt.
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