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Wiener raubte Bank in OÖ aus: Sieben Jahre und acht Monate Haft

Der Wiener wurde bei dem Prozess zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Wiener wurde bei dem Prozess zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. ©APA/Sujet
Ein Prozess gegen zwei Männer im Landesgericht Wels am Donnerstag, die sich wegen eines Bankraubes im Februar verantworten müssen, ist zur Befundaufnahme für ein Gutachten unterbrochen worden. Einer der Täter, ein Wiener, ist wegen schweren Raubes zu sieben Jahren und acht Monaten Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden.

Beide bekannten sich schuldig. Das Urteil wurde am Nachmittag erwartet. Der 24-jährige Erstangeklagte aus Wien soll das Geldinstitut in Eberstalzell überfallen und auf der Flucht in die Luft geschossen haben, weil ein Postler ihn verfolgte. Sein 56-jähriger Komplize fungierte als Fahrer. Die beiden lernten sich in Wien kennen.

Räuber von Wien nach OÖ als Fahrer gewonnen

Der Jüngere habe ihm von einer günstig gelegenen Bank in Oberösterreich erzählt, so der 56-Jährige aus Steyr. Es sei dem Wiener nach anfänglichem Widerstand gelungen, ihn als Fahrer für sein Vorhaben zu gewinnen. Am 2. Februar marschierte ein maskierter Täter mit einer echten Pistole bewaffnet in die Bank. Eine Angestellte händigte ihm über 15.000 Euro aus, teilweise bediente er sich selber. Auch den Chef in einem Nebenbüro bedrohte der Räuber mit einer Waffe. Als er die Bank zu Fuß verließ, wollte ein Postler gerade hineingehen.

Die geschlossene Schiebetür habe ihn stutzig gemacht, so der Briefträger. Durch den davoneilenden Mann sei ihm der Gedanke an einen Überfall gekommen. Er habe den mutmaßlichen Räuber mit seinem Auto verfolgt. Wegen dieser Aktion sei er “abgebogen”, gab der Komplize des 24-Jährigen an, der in einem Auto vor der Bank gewartet hatte. Der mutmaßliche Täter musste daher zu Fuß flüchten.

Als der Beschuldigte die Verfolgung bemerkte, schoss er in die Luft. Da sei er ein Stück zurückgefahren, dann aber wieder näher gekommen, sagte der Postler. Der 24-Jährige sei dann zwischen Häusern verschwunden. Polizei und Cobra fassten ihn schließlich in einer Holzhütte im Ortsgebiet.

Kinderpornos auf Laptop des Angeklagten

Gegen Mittag wurde die Verhandlung unterbrochen. Ein Sachverständiger zog sich zur Befundaufnahme mit dem 24-Jährigen zurück. Er wollte sein Gutachten anschließend mündlich vortragen. Der Erstangeklagte hatte eine frühere Strafe bereits teilweise in einer Anstalt abgesessen.

Zudem wurden auf seinem Laptop Dateien mit kinderpornografischem Inhalt gefunden. Er habe sich Pornos angeschaut, aber nicht herunter geladen, sagte der Angeklagte dazu. Kinder seien überhaupt nicht vorgekommen.

Haftstrafe und Einweisung

Der 24-jährige Wiener ist nun wegen schweren Raubes zu sieben Jahren und acht Monaten Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Hinsichtlich des Besitzes von Kinderpornografie wurde er freigesprochen.

Der 56-Jährige bekam sechs Jahre Freiheitsstrafe für seine Beitragstäterschaft. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

(APA)

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