Der Parteitag wird in der Expedithalle in der Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten über die Bühne gehen. Insgesamt sind rund 400 Delegierte zu dem Treffen eingeladen - sowie namhafte Gäste: Auch Bundesparteichef und Bundeskanzler Christian Stocker steht als Redner auf der Tagesordnung.
Neuaufstellung nach Niederlage
Die Rahmenbedingungen, mit denen Figl konfrontiert ist, sind einigermaßen herausfordernd: Die Wiener ÖVP erlebte bei der Wien-Wahl eine herbe Schlappe. Von mehr als 20 Prozent Stimmanteil rutschte man wie schon 2015 unter die Zehn-Prozent-Marke. Mahrer nahm daraufhin seinen Hut, die Entscheidung über seine Nachfolge sorgte dann für weiteres Ungemach.
Denn in den Gremien am Tag nach dem Urnengang musste Figl mit dem Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch um die Nachfolge rittern. Der City-Bezirkschef setzte sich dem Vernehmen nach nur knapp durch. Nach der holprigen Neuaufstellung demonstriert man nun Einigkeit: Resch ist nun als einer seiner Stellvertreter nominiert. Als Stellvertreterinnen werden weiters Gemeinderätin Elisabeth Olischar und die Hietzinger Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl fungieren.
Das Parteipräsidium, so betont man in der ÖVP, wird somit verschlankt. Unter Karl Mahrer war das Team noch deutlich größer. Effiziente Strukturen würden auch eine effizientere Arbeit ermöglichen, heißt es. Im Rathaus wird Figl auch künftig nicht tätig sein. Er verfügt zwar über kein Mandat, hätte theoretisch aber den Posten des nicht amtsführenden Stadtrats für sich reklamieren können. Figl entschied sich jedoch für einen Verbleib im Bezirk.
Figl zuversichtlich
Der designierte Stadtparteiobmann versprüht im Vorfeld des Treffens jedenfalls Zuversicht. "Mit dem Landesparteitag startet die inhaltliche Neuausrichtung der Wiener Volkspartei. SPÖ und Neos haben keine Zukunftsvision für Wien - als Wiener Volkspartei werden wir diese Vision für die Zukunft unserer Stadt ausarbeiten", versicherte Figl in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Ein Obmannwechsel in der Wiener ÖVP ist kein sonderlich seltenes Ereignis: Vor Figl standen seit 1945 insgesamt 15 Personen an der Spitze der Partei, wobei drei geschäftsführende Kurzzeit-Obleute hier nicht mitgezählt sind. Lois Weinberger wurde zwischen 1945 und 1960 sogar zwei Mal zum Parteichef gewählt.
Figls Vorgänger Mahrer kam 2021 nach dem Abgang von Gernot Blümel zum Zug. Blümel selbst war ebenfalls nach einem Wahldebakel berufen worden. 2015 hatte er das Amt vom glücklosen Parteichef Manfred Juraczka übernommen.
(APA)
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