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Wiener Luftqualität: Jahr 2023 begann mit "Feinstaub-Suppe"

Das Jahr 2023 startete mit einer "Feinstaub-Suppe" in Wien. Unter dem Jahr waren die Feinstaubwerte aber niedrig.
Das Jahr 2023 startete mit einer "Feinstaub-Suppe" in Wien. Unter dem Jahr waren die Feinstaubwerte aber niedrig. ©APA/zb/Patrick Pleul (Sujet)
Das Jahr 2023 begann mit richtig schlechter Luft. An gleich neun von 13 Mess-Stationen wurden Tagesmittelwerte des Luftschadstoffs Feinstaub PM10 über 50 µg/m³ gemessen. Das war am Neujahrstag 2024 anders.

Die erste vorläufige Bilanz des gesamten vergangenen Jahres durch das Wiener Luftmessnetz zeigt, dass die Wiener Luftqualität 2023 erneut auf dem sehr guten Niveau der letzten Jahre war. Die gesetzlichen Grenzwerte wurden 2023 an allen Messstellen eingehalten.

Luftqualität in Wien: Jahr 2023 begann mit "Feinstaub-Suppe"

Das Jahr 2023 begann mit schlechter Luft: Am 1. Tag des neuen Jahres 2023 wurden gleich an 9 von 13 Mess-Stationen Tagesmittelwerte des Luftschadstoffs Feinstaub PM10 über 50 µg/m³ gemessen. Dabei wurde auch der höchste Tagesmittelwert des Jahres registriert, nämlich 81 µg/m³. Die Ursache: Durch die Wetterlage mit wenig Wind und markanter Inversion erzeugten die Feuerwerke eine regelrechte "Feinstaub-Suppe".

©Stadt Wien - Umweltschutz

Feinstaubwerte im restlichen Jahr 2023 weniger hoch

Im restlichen Jahr 2023 traten höhere Feinstaubwerte nur noch sehr vereinzelt und durch lokale Quellen wie Baustellen verursacht auf. Die am höchsten belasteten Stationen haben in Summe an 2 Tagen Werte über 50 µg/m3 als Tagesmittelwert festgestellt. In Österreich sind höchstens 25 Tage mit Werten über 50 µg/m3 als Tagesmittelwert zulässig.

2019 brachte erstmalige Einhaltung der EU-Grenzwerte

Bereits 2019 brachte die erstmalige Einhaltung der EU-Grenzwerte aller Luftschadstoffe an allen Mess-Stationen. Vor nur 10 Jahren erschien das noch völlig unerreichbar. Das erste Corona-Jahr (2020) verstärkte den abnehmenden Trend, unter anderem weil Lockdowns teilweise zu drastisch geringeren Verkehrszahlen führten. Dadurch wurden 2020 erstmalig auch alle österreichischen Grenzwerte eingehalten, die zum Teil strenger sind als in der EU. Die folgenden Jahre setzen dieses sehr gute Niveau fort.

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Feinstaub-Messungen in Wien

Feinstaub wurde 2023 an 13 Stationen in den Größenklassen PM10 und PM2,5 bestimmt. Die Werte unterschreiten bei weitem die Grenzwerte: Die gemessenen Feinstaub-Jahresmittelwerte für die Größenklasse PM10 lagen an den 13 Messstellen in einem Bereich von 12 bis 16 µg/m3 (Grenzwert: 40 µg/m3). 2022 waren es 14 bis 17 µg/m3. Für die feinere Feinstaubklasse PM2,5 erreichten die Werte 8 bis 11 µg/m3 (Grenzwert: 25 µg/m3). 2022 waren es 9 bis 12 µg/m3. An den Feinstaub-Mess-Stationen wurden nur noch höchstens 2 Tagesmittelwerte über 50 µg/m3 ermittelt. Erlaubt sind 25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m3 für Feinstaub PM10.

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Auch für Stickstoffdioxid lagen die Messwerte an allen 16 Mess-Stationen in Wien unter den Grenzwerten. Stickstoffdioxid wird stärker durch lokale Quellen bestimmt. Das zeigt sich an der größeren Bandbreite der Messwerte im Vergleich zu Feinstaub. So lagen die Jahresmittelwerte an den 16 Mess-Stationen in Wien in einem Bereich von 7 bis 29 µg/m3 (Grenzwert: 35 µg/m3).

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Maßnahmen gegen Luftverschmutzung wirken

Wien setzt eine Reihe von Maßnahmen zur Verringerung der Luftschadstoffbelastung um. Dazu gehören der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, das 365-Euro-Ticket, die Parkraumbewirtschaftung, der laufende Ausbau des Radwegenetzes, der Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge, die Förderung der E-Mobilität und der fußgänger*innen-freundlichen Stadtentwicklung. Auch die thermische Wohnhaussanierung, umweltfreundliche Baustellen, die Ausweitung der Fernwärmenutzung oder der effiziente Winterdienst sind ein aktiver Beitrag zur Luftgüte.

Der Luftgütejahresbericht 2023 wird nach Abschluss der umfangreichen qualitätssichernden Arbeiten bis spätestens 31.7.2024 hier veröffentlicht.

Aktuelle Messdaten erhalten Sie hier oder über die Teletextseiten 621 und 622.

(Red)

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