Wiener Kunstsupermarkt feiert 15. Geburtstag

Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur zu einem beliebten Kunst- und Einkaufserlebnis entwickelt, sondern auch als wichtige Plattform für junge genauso wie für etablierte Kunstschaffende. Während im ersten Jahr in acht Wochen 1.400 Werke verkauft wurden, sind es mittlerweile ca. 4.000 Originalarbeiten, die in einem verlängerten Zeitraum von 14 Wochen an ein interessiertes Publikum gehen.
Wiener Kunstsupermarkt als Besuchermagnet
2006 fand der Kunstsupermarkt, der zuvor schon in Deutschland Erfolge verzeichnet hatte, erstmals in Wien statt. „Der Kunstsupermarkt war von Beginn an ein Riesenerfolg", erinnert sich Gründer und Organisator Peter Doujak an die Erstausgabe der Veranstaltung. Auch wenn der Begriff „Supermarkt" provokant gewählt worden war, die Möglichkeit, zeitgenössische Kunst niederschwellig und zu erschwinglichen Preisen zu kaufen, kam sehr gut an. Der Kunstsupermarkt entwickelte sich rasch zu einem echten Publikumsmagneten: In 14 Jahren besuchten ihn 400.000 Menschen, über 40.000 Originalwerke wurden gekauft.
Kunst muss „Brot für alle" sein
Im Zentrum der Arbeit des Kunstsupermarktes steht der Verkauf von Kunst an ein breites Publikum, aber nicht nur: „Wir verkaufen an Fachleute genauso wie an Menschen, die noch nie eine Galerie betreten haben. Der Verkauf ist wichtig, denn er schafft die Grundlage unserer Existenz. Aber er ist nicht die einzige Motivation. Wir haben auch immer versucht, aktuelle Strömungen der Kunstszene möglichst umfassend darzustellen – von Bleistiftzeichnungen über die Street Art bis hin zur Konzeptkunst. Wenn man nur Kunst zeigt, die leicht zu verkaufen ist, dann wird das Programm für viele uninteressant. Oder um es mit den Worten einer deutschen Kulturpolitikerin leicht abgewandelt zu sagen: ‚Kunst muss Brot für alle sein und eine Delikatesse für Feinschmecker.'"
Vom Studenten bis zum international anerkannten „Star"
Der Kunstsupermarkt ist stetig gewachsen und ist heute eine Plattform für ganz junge aufstrebende Talente wie dem Kunst-Studenten Kieren Tockner, für Künstlerinnen wie Lukrezia, die bereits mit einigen Projekten öffentlich Aufsehen erregt hat, aber auch für international anerkannte Künstler wie Golif, Ramon Enrich oder Nik Fedaeff. Auch Wieder- und QuereinsteigerInnen nützen den Kunstsupermarkt als „Turbo": Rudolf Schneider-Manns Au war einer der erfolgreichsten Bühnenbildner im deutschsprachigen Raum, Wolfgang Schwetz langjähriger ORF-Ausstattungsleiter. Die beiden Akademie-Absolventen widmen sich seit dem Ende ihrer beruflichen Laufbahn komplett der Malerei und nützen den Kunstsupermarkt, um ein breites Publikum für ihre Kunst zu finden; genauso wie Dejana Nesovic und Brigitte Thonhauser-Merk, die nach Babypausen wieder in den Kunstmarkt einsteigen und ihren Erfolg weiterführen wollen.
Neu in diesem Jahr
Zu den „Emerging Artists" in diesem Jahr, die bereits bemerkenswerte Arbeiten vorweisen können, zählt etwa Yang He. Die junge chinesische Künstlerin lebt seit einigen Jahren in Österreich und besticht durch exzellente Tusche- und Aquarellzeichnungen. Schon als Kind hat sie ihr Handwerk bei ihrem Vater kennengelernt, der in China ein bekannter Maler ist. Kieren Tockner aus Oberösterreich ist ebenfalls zum ersten Mal dabei. Er studiert an der Akademie der bildenden Künste in Wien und zeigt Männerakte in verschiedenen Stilen und Techniken.
Ein bereits renommierter Künstler ist Roger Salvado Romero. Er stammt aus einer katalanischen Künstlerfamilie und zeigt Momentaufnahmen von bestimmten Objekten oder Räumen in Pastell. Vinzenz Schueller aus Wien verfügt ebenfalls über viel Erfahrung. Der ausgebildete Illustrator und Grafiker konzentriert sich nach vielen Jahren in der Werbebranche nun ausschließlich auf die Malerei. Menschen und der öffentliche Raum in der Stadt sind seine Themen, die immer wieder überraschend und einprägsam variiert werden. Sabine Mannheims, Malerin und Fotografin aus Nürnberg, zeigt Collage-Arbeiten. Paul Ganzenmiller widmet sich in seinen seriellen Arbeiten den Singvögeln.
Neu: Barcelona Project
Auch in diesem Jahr kann der Wiener Kunstsupermarkt mit einer Neuheit aufwarten. Organisator Peter Doujak: „Unter dem Titel „Barcelona Project“ haben wir junge Kunststudenten aus Barcelona ausgewählt, die dem Kunstsupermarkt gezielt Werke zur Verfügung stellen. Die Nähe unseres Netzwerkes zur Studentenszene in Spanien hat diese Zusammenarbeit ermöglicht. Ziel ist es, einen Ausschnitt der aktuellen Strömungen der Kunst- und Designmetropole zu zeigen.“ Bei Erfolg soll das Projekt auch mit anderen Städten fortgesetzt werden.
Wiener Kunstsupermarkt ohne Vernissage
Der Kunstsupermarkt ist einer der größten Events für zeitgenössische Kunst in Österreich. Die Präsentation erfolgt in einer flächendeckenden Schau an den Wänden sowie in überschaubaren Künstlerkisten. Die Originalkunstwerke werden ab 69 Euro angeboten. Die alljährliche Vernissage findet 2021 nicht statt.
- 15. Wiener Kunstsupermarkt vom 20. Oktober 2021 bis 19. Februar 2022
- Mariahilfer Straße 103, 1060 Wien, auf Höhe der U3 Station Zieglergasse
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11:00 bis 19:00 Uhr, Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.