Durch die Onlinetermine sollen das Ansteckungsrisiko für Patienten und Mitarbeiter reduziert und vulnerablen sowie chronisch kranken Menschen weite An- und Rückreisewege erspart werden. Der Erstkontakt bleibt weiterhin persönlich, informierte die Vinzenz Gruppe am Freitag bei einem Pressegespräch.
"Wichtig ist uns, dass kein Patient aus Angst davor, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, einen Krankenhausbesuch vermeidet. Kollateralschäden aus dem Pandemiemanagement darf es nicht geben", stellte Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, klar. Somit müssten besonders vulnerable und chronisch kranke Patientengruppen berücksichtigt werden. Mit dem neuen Angebot "Ambulanz online" sollen die Fachärzte der Krankenhäuser zu diesen Patienten virtuell nach Hause gebracht werden.
Zeitersparnis: An- und Rückreise entfällt
Auch für Patienten, die regelmäßig Spezialambulanzen aufsuchen müssen, soll das kostenlose Zusatzangebot Erleichterungen schaffen. Manche reisen mitunter von Vorarlberg oder Tirol nach Wien an und könnten sich künftig An- und Rückreise ersparen. "Die Online-Ambulanz ist hervorragend für Routinebehandlungen, Befundbesprechungen oder auch Anamnese geeignet", erklärte Chieh-Han John Tzou, Leiter der Ambulanz für plastische und rekonstruktive Chirurgie im Wiener Krankenhaus Göttlicher Heiland. Dagegen wären Behandlungen von akuten Schmerzen oder gröberen Problemen natürlich nicht online möglich.
Der Erstkontakt mit den Patienten findet weiterhin in den Ambulanzen an Ort und Stelle statt. "Der persönliche Kontakt ist wichtiger Bestandteil der Medizin. Daher legen wir Wert darauf, dass wir unsere Patientinnen und Patienten zu Beginn der Behandlung auf jeden Fall persönlich sehen", sagte Tzou. Er erwartet in etwa zwei bis fünf Patienten, die das neue Online-Angebot in seiner Ambulanz wöchentlich beanspruchen werden.
Ab sofort auch in Wien
Nach einem Erstgespräch im Krankenhaus können im Anschluss Termine für die "Ambulanz online" vereinbart werden. Auch telefonische Anmeldungen seien möglich, erklärte Katja Österreicher, Leiterin des Innovationsmanagements der Vinzenz Gruppe. Bei Bedarf können Patienten sich das neue Online-Angebot vorführen lassen, um zu entscheiden, ob sie es in Anspruch nehmen wollen. Auf die Sicherheit der Patientendaten habe man geachtet. Das neue virtuelle Angebot sei in enger Abstimmung mit Rechts- und IT-Experten entwickelt worden. "Die Daten der Patienten sind sicher abgelegt. Das ist uns besonders wichtig", sagte Österreicher.
In der Ambulanz für plastische und rekonstruktive Chirurgie des Krankenhauses Göttlicher Heiland in Wien startet die "Ambulanz online" ab sofort. Demnächst soll das Angebot auf das Krankenhaus Barmherzige Schwestern Wien, auf das Ordensklinikum Linz und auf das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried ausgeweitet werden. Langfristig wird es auf alle Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe ausgerollt. "Dieses Zusatzangebot wird nicht nur auf die Zeit der Corona-Pandemie beschränkt sein. Wir werden es auch danach weiterführen", sagte Heinisch.
(APA/red)
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