Englisch oder Französisch sei als Fremdsprachenkompetenz im Brotverkauf gern gesehen, sagen die Verkäuferinnen. Türkisch- oder serbokroatischsprechenden Kunden jedoch müsse man auf Deutsch antworten, “sonst beschweren sich alteingesessenen Österreicher”, zitiert der Falter eine Mitarbeiterin von Der Mann.
Sprachwissenschaftler nennen die Vorschrift im Falter “respektlos und sprachlich diskriminierend”, weil sie Migranten das Selbstbewusstsein raube.
Auf Nachfrage streiten Ströck und Mann die Existenz einer Sprachvorschrift ab. Sie sprechen von einem Missverständnis. Einzig Anker bestätigt, dass Mitarbeiter an an der Theke “angehalten” seien, Deutsch zu sprechen, weil “Integration anders nicht funktionieren kann”. Pressesprecherin Doris Mülleder von der Ankerbrot AG: “Wir beschäftigen Mitarbeiter aus 44 Nationen. Man muss eine gemeinsame Sprache finden, und das ist Deutsch. Wir möchten nicht, dass sich jemand – andere Mitarbeiter oder Kunden – ausgeschlossen fühlen, weil in den Filialen Sprachen gesprochen werden, die sie nicht verstehen. Es handelt sich dabei jedoch um eine Empfehlung und keine Vorschrift – wir haben als menschliches Unternehmen kein Problem damit, wenn zum Beispiel eine türkische Mitarbeiterin mit einer türkischen Kundin in der Muttersprache spricht.” Mülleder betont außerdem, dass eine gemeinsame Sprache innerhalb des Unternehmens und vor den Kunden für ein besseres Miteinander sorge.
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