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Wien Museum: Russ-Gemälde an falsche Erbengruppe restituiert

Bild wurde offenbar der falschen Beschreibung zugeordnet
Bild wurde offenbar der falschen Beschreibung zugeordnet
Das Wien Museum hat nach Recherchen der Tageszeitung "Der Standard" ein Gemälde von Robert Russ an die falsche Erbengemeinschaft restituiert. Konkret handelt es sich um ein Ölbild, das 1941 von den Städtischen Sammlungen aus dem Bestand der Vugesta ("Verkauf jüdischen Umzugsgutes Gestapo") für 2.500 Reichsmark erworben worden war.


Im Zuge einer Provenienzforschung durch das Wien Museum war man einst in der Anlage zur Vermögensanmeldung durch Franz Popper auf den Punkt “Russ Robert, italienische Landschaft” gestoßen. Man vermutete fälschlicherweise eine Übereinstimmung mit dem genannten Werk im Museumsbestand. Nach der Restitutionsempfehlung durch die Wiener Restitutionskommission 2004, wurde das Gemälde 2007 im Auktionshaus “Im Kinsky” versteigert und der Erlös an die Erben nach Franz Popper übergeben.

Laut “Standard” ist man nun aber bei Recherchen im Bundesdenkmalamt auf eine Karteikarte mit dem Foto des genannten Gemäldes gestoßen. Dieses als “Ölgemälde, signiert R. Russ, italienischer Stadtteil mit Brunnen” bezeichnete Werk war nach dem Krieg von Nachfahren der 1939 in die USA geflüchteten Elsa Gall gesucht worden – nicht von den Popper-Erben. Galls Werke seien 1940 von der Gestapo beschlagnahmt und von der Vugesta verwertet worden.

“Dass hier ein falsches Objekt zugewiesen wurde, ist äußerst bedauerlich”, erklärt Direktor Matti Bunzl auf “Standard”-Anfrage. Man werde “unverzüglich sowohl mit den Rechtsnachfolgern von Franz Popper in Verbindung treten als auch mögliche Rechtsnachfolger von Else Gall ausfindig machen.” Man wolle den Fall korrekt und für alle Seiten schnellstmöglich und zufriedenstellend abzuschließen.

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