Bei den Firmenpleiten weist Vorarlberg mit einem Plus von 34,7 Prozent österreichweit die zweitgrößte Steigerung nach dem Burgenland auf. Bei den Privatinsolvenzen bedeutet ein Plus von 11 Prozent den drittgrößten Zuwachs hinter dem burgenland und Niederösterreich.
Privatinsolvenzen in Österreich
2.831 zahlungsunfähige Private bedeuten ein Plus von 4,7%. Die Anzahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist dabei um 6,8% auf 2.551 Verfahren gestiegen, die mangels Vermögen zurückgewiesenen Insolvenzanträge sind um 11,4% auf 280 Verfahren gesunken. Die Insolvenzursachen liegen hauptsächlich in Schwierigkeiten im Umgang mit den eigenen Finanzen und im mangelnden Finanzwissen. Ein Drittel der Insolvenzen ist weiterhin auf gescheiterte Selbstständige zurück zu führen. Hauptgläubiger sind Banken und Telekommunikationsunternehmen. Die durchschnittliche Verschuldung beträgt ca. 70.000 Euro.
Firmeninsolvenzen in Österreich
Die eröffneten Firmeninsolvenzen sind um fast 14% auf 1.015 Verfahren angestiegen. Erfreulicher weise sind aber die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren um 17% auf 665 gesunken. Die Hauptursachen für das Scheitern der Unternehmen liegen in Managementfehlern, in einer unzureichenden Kapitalausstattung und in der allgemeinen Wirtschaftslage. Dazu Rainer Kubicki, Geschäftsführer von Creditreform: “Die im Jahr 2011 eingesetzte Konjunkturabkühlung schlägt nun auf die Insolvenzentwicklung durch. Konnten viele Unternehmen die Wirtschaftskrise und die anschließende kurze Wachstumsphase durchtauchen, so ist nun der Zahltag gekommen. Ohne professionelles Kreditrisikomanagement und Liquiditätsvorsorge wird sich die Lage 2012 verschlimmern.”
Branchenvergleich Österreich
Die am stärksten betroffenen Branchen sind das Bauwesen mit fast 12 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen sowie die Branche “Verkehr- und Nachrichtenübermittlung” mit über 8 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Während in den Branchen “Sachgütererzeugung” (+6,9%), im Handel (+2,9%) und im “Bauwesen” (+2,3%) die stärksten Zuwächse zu verzeichnen waren, sind im “Kredit- und Versicherungswesen” (-39,0%) sowie im “Beherbergungs- und Gaststättenwesen” (-10,7%) die meisten Rückgänge gezählt worden.
(VOL.AT/Martin Suppersberger)
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