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Wieder mehr Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit in Österreich hat im Dezembervergleich um 5% zugenommen - in Vorarlberg beträgt der Anstieg 10,7%.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auch im Monat Dezember wieder gestiegen. Per Ende Dezember 2003 waren mit 296.916 Menschen um 14.225 bzw. 5,0 Prozent mehr Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet als im Dezember 2002. Der Anstieg sei bei den Frauen mit Plus 6,1 Prozent im Dezember stärker ausgefallen als bei den Männern (+4,4 Prozent), teilte des Wirtschafts- und Arbeitsministerium Montagmittag mit, nachdem am Vormittag noch eine Verschiebung der Veröffentlichung zumindest auf Mittwoch angekündigt worden war. Rechnet man auch die 34.567 in Schulung befindlichen Jobsuchenden zu den offiziellen Zahlen dazu, waren im Dezember 331.483 Personen auf Arbeitssuche. Gegenüber dem Vormonat November ist die Zahl der Jobsuchenden um 48.760 gestiegen. Zugenommen hat laut Ministerium im Dezember jedoch auch die Beschäftigung: Mit 3,129.725 Personen waren nach vorläufigen Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger um 0,44 Prozent mehr Menschen unselbstständig beschäftigt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Nach Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark und in Kärnten leicht zurückgegangen, konkret um -0,7 bzw. -1 Prozent. In Niederösterreich nahm sie um 3,8 Prozent zu, im Burgenland um 2,3 Prozent, in Oberösterreich um 1,2 Prozent und in Tirol um 2,1 Prozent. einen überdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen verzeichneten Salzburg (+6,6 Prozent), Vorarlberg (+10,7 Prozent) und Wien mit Plus 12.2 Prozent, so das Ministerium.

Besonders deutlich gestiegen – konkret um 8,1 Prozent bzw. 3.657 Betroffene – ist im Dezember 2003 wieder die Jugendarbeitslosigkeit. In der größeren Gruppe der 19- bis 24-jährigen gab es ein Plus von 9,6 Prozent auf 43.273, während bei den 15- bis 18-jährigen ein kleiner Rückgang um 2 Prozent auf 5.618 verzeichnet wurde. Dennoch weise Österreich im EU-Vergleich mit 7,3 Prozent (im November 2003) nach wie vor die zweitniedrigste Jugendarbeitslosenquote hinter den Niederlanden auf, erklärte das Wirtschafts- und Arbeitsministerium am Montag.

Verschärft hat sich auch die Lage auf dem Lehrstellenmarkt: Die Zahl der Lehrstellensuchenden lag Ende Dezember mit 4.469 Jugendlichen um 10,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres, die vorgemerkten offenen Lehrstellen haben dagegen um 20,4 Prozent auf 1.851 abgenommen. Rund 5.500 Jugendliche befinden sich derzeit in Lehrgängen nach dem Jugendausbildungssicherungsgesetz (JASG), die Anfang bzw. Mitte November begonnen haben und 10 Monate laufen.

Einen Anstieg gab es im Dezember 2003 auch bei den Langzeitarbeitslosen: 49.039 Personen (+12,9 Prozent) waren länger als 6 Monaten als arbeitslos vorgemerkt, 23.144 – um annähernd 65 Prozent mehr als im Dezember 2002 – waren länger als ein Jahr beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit lag mit 87 Tagen um 2 Tage über dem Wert des Vorjahres.

Bei älteren Arbeitslosen wurde in der Gruppe der 50- bis 54-jährigen eine Rückgang um 1,9 Prozent bzw. um 562 Personen verzeichnet, bei den 55- bis 59-jährigen um 1,1 Prozent bzw. 239 Personen. Dagegen waren im Dezember um 16,1 Prozent bzw. um 693 mehr über 59-Jährige arbeitslos gemeldet. Neben demographischen Faktoren ist die Zunahme laut Ministerium auch auf die geänderten Zugangsbestimmungen in die vorzeitige Alterspension zurückzuführen.

Nach Branchen gab es den stärksten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen bei den Sonstigen Dienstleistungen (+12,2 Prozent auf 14.415), den unternehmensbezogenen Dienstleistungen/Realitätenwesen (+11,8 Prozent auf 22.026) und im Einzelhandel (+6,8 Prozent auf 25.629). Die Arbeitslosigkeit im Tourismus erhöhte sich um 6 Prozent auf 29.763, in der Sachgütererzeugung um 2,2 Prozent auf 51.685 und im Bauwesen um 3 Prozent auf 72.439.

Gemessen an der Ausbildung gab es im Dezember neuerlich einen Anstieg bei den arbeitslos gemeldeten Akademikern von 15 Prozent auf 7.792 sowie bei den Absolventen von Fachhochschulen um 30,8 Prozent auf 437 Personen. Am unteren Ende der Ausbildungsskala stieg die Zahl der vorgemerkten Personen ohne abgeschlossene Schulausbildung um 16,3 Prozent auf 13.188.

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