Wieder mehr Arbeitslose in Vorarlberg

Im September waren zwar mehr Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr, allerdings gab es auch um rund 50.000 Beschäftigte mehr als im September 2011. Seit dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise vor drei Jahren seien 160.000 neue Arbeitsplätze entstanden, betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Montag in einer Aussendung. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich sei jedoch erst zu erwarten, “wenn die europäische Wirtschaft zu merklichem Wachstum zurückfindet”.
Während nämlich Österreichs Wirtschaftsleistung real um fast 4 Prozent höher sei als vor der Krise 2007, liege sie in der EU noch immer um ein Prozent unter dem Vorkrisenniveau und in der EU gebe es heute weniger Arbeitsplätze als vor der Krise.
Ausländer als Verlierer am Arbeitsmarkt
Zu den Verlierern am österreichischen Arbeitsmarkt zählen vor allem Ausländer, bei denen sich die Anzahl der Arbeitslosen um 11,7 Prozent auf 49.607 erhöht hat. Die Zahl der arbeitslosen behinderten Personen ist um 13,3 Prozent auf 6.823 gestiegen. Der seit Monaten überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung hänge damit zusammen, dass das AMS diese Menschen nun systematisch erfasse, erläuterte das Sozialministerium.
Langzeitarbeitslose: Zunahme um ein Fünftel
Die Zunahme der Langzeitarbeitslosen – also jener Menschen, die seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit sind – um mehr als ein Fünftel wird damit begründet, dass das AMS seine arbeitsmarktpolitischen Ziele geändert habe: Statt der Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit, etwa durch Schulungen, sei man nur mehr darum bemüht, auch Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die schlecht ausgebildet oder gesundheitlich eingeschränkt sind. Das Förderbudget dafür wurde noch für das laufende Jahr um 18,9 Mio. Euro erhöht.
Mehr ältere Menschen berufstätig
Immer deutlicher lässt sich aus der Arbeitsmarktstatistik auch die demografische Entwicklung in Österreich herauslesen, es gibt immer mehr ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt – sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Arbeitslosen. 90 Prozent des Beschäftigungszuwachses entfallen auf die Generation 50+. Andererseits sei auch die Lehrstellen-Lücke so klein wie seit 17 Jahren nicht mehr, heißt es aus dem Sozialministerium.
Unterdurchschnittlicher Anstieg im Ländle
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Bundesländern gestiegen. Nur in Tirol sinkt die Zahl der Arbeitslosen plus SchulungsteilnehmerInnen. In Vorarlberg, Kärnten, Wien und dem Burgenland steigt die Arbeitslosigkeit unterdurchschnittlich. Den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet Oberösterreich, allerdings von niedrigem Niveau ausgehend, vor Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark.
(APA; VOL.AT)
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