Zwei Selbstmordattentäter sprengten sich vor einem Stützpunkt einer multinationalen Friedenstruppe am Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen in die Luft. Entgegen ersten Angaben gab es keine Verletzten. In der ost-ägyptischen Provinz Sharkiya griff ein Mann derweil nach Angaben aus Sicherheitskreisen einen Polizei-Kontrollpunkt mit einem Sprengsatz an. Über Verletzte gab es vorerst keine Angaben.
Über die Hintergründe des Anschlags bei Rafah war zunächst nichts bekannt. Die Anschläge am Montag in Dahab, bei denen bis zu 24 Menschen getötet wurden, erfolgten am Vorabend eines ägyptischen Nationalfeiertags: Am 25. April 1986 verließen die letzten israelischen Truppen den Sinai. Die multinationale Truppe wurde nach dem israelisch-ägyptischen Friedensschluss 1979 geschaffen, in dem die Rückgabe der Sinai-Halbinsel an Ägypten vereinbart worden war.
Nach Angaben des Innenministeriums sprengte sich ein Attentäter in der Nähe des Flughafens Al-Goura in die Luft, als ein Fahrzeug mit einem ägyptischen Offizier und zwei Mitgliedern der multinationalen Beobachtertruppe vorbeifuhr. Entgegen ersten Angaben wurde dabei keiner der Insassen verletzt. Im August 2005 waren zwei kanadische Soldatinnen in Al-Goura verletzt worden, als neben ihrem Bus eine Bombe detonierte.
Ein zweiter Attentäter löste auf seinem Motorrad eine Explosion aus, als zwei ägyptische Offiziere vorbeifuhren, die auf dem Weg zum Ort der ersten Detonation waren. Die Offiziere seien nicht verletzt worden. Die Multinationale Beobachtertruppe ist eine Friedensmission auf dem Sinai, die nicht zur UNO gehört, und seit dem 1982 begonnenen Rückzug Israels von der Halbinsel dort stationiert ist. Zu ihr gehören elf Länder unter US-Führung.
Sicherheitskreisen zufolge deutet die Vorgehensweise der Täter in Dahab auf eine Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida hin. Seit den Anschlägen in Dahab wurden nach ägyptischen Angaben 30 verdächtige Personen festgenommen. Über einen konkreten Tatverdacht ist aber bisher nichts bekannt. In dem Touristenort auf der Sinai-Halbinsel waren am Montagabend drei Sprengsätze detoniert.
Bisher wurden 18 Todesopfer geborgen, darunter sechs Ausländer: Ein Bub aus Deutschland sowie je ein Urlauber aus Russland, Ungarn, dem Libanon und der Schweiz. Die Leiche eines weiteren Ausländers konnte noch nicht identifiziert werden. Mindestens zwei Menschen werden noch vermisst. Die Polizei vermutet, dass bis zu drei Leichen von den Fluten des Roten Meeres davongespült wurden. Mehr als 80 Urlauber und Einheimische wurden verletzt. Es war bereits die dritte Bombenserie auf dem Sinai innerhalb von eineinhalb Jahren.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Terroranschläge in Ägypten in schärfster Form. Er forderte alle Länder zur Zusammenarbeit auf, um die Täter, ihre Hintermänner und die Geldgeber zur Rechenschaft zu ziehen. In einer von allen 15 Mitgliedern gebilligten Erklärung hieß es, der Terrorismus sei eine der ernstesten Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit und könne nie gerechtfertigt werden. Alle Formen des Terrorismus müssten mit allen Mitteln bekämpft werden.
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