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Wie viel verdienen Vorarlbergs Kammer-Spitzen?

Was verdienen die Kammerspitzen in Vorarlberg?
Was verdienen die Kammerspitzen in Vorarlberg? ©VN
Transparenz, Zahlen, Vertrauen: Was AK und WKV im Schatten der Gehaltsdebatte rund um WKÖ-Präsident Harald Mahrer offenlegen.
Mahrer zieht Konsequenzen: Rücktritt als OeNB-Präsident
WKÖ-Präsident Mahrer bleibt trotz Länder-Kritik im Amt

Die Debatte um die Gehälter in Österreichs Kammern ist erneut entflammt – entfacht durch geplante Erhöhungen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und den umstrittenen Umgang ihres Präsidenten Harald Mahrer mit der Öffentlichkeit. Während dieser trotz massiver Kritik im Amt bleibt, lohnt sich ein Blick auf die Landesebene: Wie stehen AK Vorarlberg und Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) da? Und wie transparent sind sie?

AK Vorarlberg: Klar geregelt, klar veröffentlicht

Die Arbeiterkammer Vorarlberg zeigt sich in Sachen Vergütung vergleichsweise offen. Präsident Bernhard Heinzle – die Funktion ist hauptberuflich – erhält eine Funktionsgebühr in Höhe von 120 Prozent des monatlichen Bezugs eines Nationalratsabgeordneten. Das entspricht einem monatlichen Brutto-Gehalt von 12.421.67 Euro.

Bernhard Heinzle ist Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg. ©Arbeiterkammer/Hämmerle

Auch die Entschädigungen für die übrigen Funktionäre sind öffentlich:

  • Vizepräsident:innen: rund 2.588 Euro brutto monatlich (25 % des NR-Bezugs)
  • Vorstandsmitglieder: rund 1.035 Euro brutto monatlich (10 %)

Eine Abfertigung oder Pensionsregelung gibt es für keine dieser Funktionen.

Der Direktor der Arbeiterkammer Vorarlberg, Andreas Lampert, erhält entsprechend den dienstrechtlichen Vorschriften der Arbeiterkammern ein monatliches Entgelt von derzeit netto € 9.040,09 Euro.

Einordnung: Diese Offenlegung wirkt im Bundesländervergleich vorbildlich. Die gesetzlichen Grundlagen sind nachvollziehbar, die Zahlen klar veröffentlicht. Im Ranking der AK-Präsident:innen liegt Vorarlberg im oberen Mittelfeld – ohne Skandale.

Wirtschaftskammer Vorarlberg: Weniger als erlaubt

Anders liegt der Fall bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Auch hier gelten die Grenzen des sogenannten BezBegrBVG – laut dem der Präsident maximal 130 % des Nationalratsbezugs verdienen darf. 2025 liegt diese gesetzliche Obergrenze bei 14.075,81 Euro brutto pro Monat.

Karlheinz Kopf, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg. ©VN/Stiplovsek

Tatsächlich erhält der Präsident der WKV 6976,50 Euro brutto monatlich – also weniger als die Hälfte der maximal möglichen Summe. Der Vizepräsident kommt auf 2325,40 Euro brutto.

Wieviel der Direktor der Wirtschaftskammer verdient, ist nicht öffentlich einsehbar. Aktuell bekleidet den Posten noch Christoph Jenny, am 1. Jänner 2026 folgt ihm Julian Fässler.

Der Kontext: Die WKÖ und Harald Mahrer unter Druck

Auf Bundesebene sorgt seit Wochen WKÖ-Präsident Harald Mahrer für Aufsehen. Der Grund: Die geplante Gehaltserhöhung für WKÖ-Mitarbeitende um 4,2 % – über der Inflation – rief nicht nur medialen Protest hervor. Auch Landespräsident:innen wie Barbara Thaler (Tirol) und Doris Hummer (OÖ) übten deutliche Kritik an Mahrers Vorgehen: Von einem "Desaster" war die Rede.

Mahrer selbst gestand Fehler ein: "Wir haben Fehler gemacht. Ich habe Fehler gemacht", sagte er laut Salzburger Nachrichten. Dennoch bleibt er im Amt – und wurde von den Spitzen der Kammerorganisationen sogar einstimmig bestätigt.

Sein Einkommen – zuletzt medial mit rund 28.500 Euro brutto monatlich beziffert – ergibt sich aus mehreren Quellen: WKÖ, Wirtschaftsbund, OeNB-Generalrat. Der Rechnungshof kündigte mittlerweile eine Prüfung der Mehrfachbezüge für Anfang 2026 an.

(VOL.AT)

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