Nach knapp zwei Jahren Pandemie sind die Kraftreserven der meisten Menschen erschöpft. Die Maßnahmen, um die Corona-Pandemie einzudämmen, bringen viele an die Grenzen der Belastbarkeit, sei es wirtschaftlicher, sozialer oder psychischer Natur. Auch wenn die meisten Menschen die Maßnahmen mittragen, gibt es bei vielen Skepsis und Zweifel, bei manchen auch offenen Protest. Studien zeigen, dass das Vertrauen in die Politik schwindet.
"Gefährliche Spaltung"
Bei "Im Zentrum" am Sonntagabend wurde mit Claudia Reiterer darüber diskutiert, wie groß die vielzitierte "Spaltung" in der Gesellschaft tatsächlich ist. Die Diskussion fand fast ohne Politiker, dafür mit Praktikern und Theoretikern statt. So berichtete beispielsweise Irmgard Mair, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, dass sie und ihre Kollegen vor allem in sozialen Medien immer wieder beschimpft werden. Die aktuelle Unsicherheit vieler Menschen werde verstärkt durch das wachsende Misstrauen in die Politik, erklärt Politikwissenschafter Reinhard Heinisch. "Gefährlich" findet Biochemikerin Renée Schroeder die derzeitige Spaltung der Gesellschaft: "Das ist irgendwann nicht mehr kontrollierbar." Sie plädiert dafür, unsichere Menschen nicht zu zwingen, nicht zu überreden, sondern vom Nutzen der Impfung zu überzeugen. Nationalratspräsident Sobotka sieht, gerade angesichts des Lichtermeeres, den Höhepunkt der "Lautstarken" überschritten. Philosoph Julian Nida-Rümelin plädiert in der Diskussion für "reden, nicht diffamieren".
Diskussion bei "Im Zentrum"
Bei Claudia Reiterers "Im Zentrum" zum Thema: "Belastung, Misstrauen, Polarisierung - Wie verändert das Virus unsere Gesellschaft?" diskutierten:
Wolfgang Sobotka
Erster Nationalratspräsident, ÖVP
Julian Nida-Rümelin
Philosoph und Autor, stv. Vorsitzender Deutscher Ethikrat
Renée Schroeder
Biochemikerin
Reinhard Heinisch
Politikwissenschafter, Universität Salzburg
Irmgard Mair
Dipl. Gesundheits- und Krankenpflegerin, Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck
(Red.)
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