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Wie fehleranfällig sind Smart Home-Systeme?

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Heizung, Kinoanlage, Rollläden - im Smart Home sind sie alle vernetzt und per Smartphone aus der Ferne steuerbar. Die Technologie soll unser Leben bequemer, nachhaltiger und sicherer machen. Doch Sicherheits- und Datenschutzexperten warnen: Smart Home-Systeme müssen noch viel lernen.

Wer ins vernetzte Wohnen investiert, hat drei Erwartungen. Laut dem Branchenverband Bitkom spielt die höhere Sicherheit für 61 Prozent der Befragten eine zentrale Rolle bei der Kaufentscheidung. An zweiter und dritter Stelle folgen Verbesserungen bei Komfort und Lebensqualität. Doch genau beim Thema Sicherheit warnt der deutsche Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Viele Smart Home-Geräte seien gegen Angriffe von außen kaum gesichert. Insbesondere Türsteuerungssysteme wären fehleranfällig. Keines der Angebote zur Türverriegelung sei hundertprozentig sicher. Mitunter seien die eigenen Nutzungsdaten für jedermann im Internet auffindbar. Kriminelle und Hacker könnten die Daten auslesen und Wohnungstüren mit elektronischen Türschlössern mühelos öffnen. Auch durch smarte Staubsaugerroboter angelegte Übersichtskarten der Wohnung seinen im Netz einsehbar.

Thema Datenschutz bei Smart Home-Systemen

Experten sehen vor allem große Datenplattformen, auf denen viele Nutzerdaten liegen, als unsicher. Gemeint sind Plattformen für Apple HomeKit oder Google Home. Beide Unternehmen haben intelligente Sprachassistenten lanciert – unter den Namen Siri und Alexa steuern sie im Smart Home per Sprachbefehl alle vernetzten Geräte. Doch die großen Plattformen sind auch für Hacker attraktiv. Experten raten zur Dezentralisierung, aber das stellt Konsumenten vor Probleme.

Denn neben Fehleranfälligkeit und Unsicherheit bei Privatsphäre und Datenschutz ist auch die fehlende Kompatibilität eine Hürde des Smart Home-Marktes. Momentan gibt es noch keine gemeinsame technische Norm. Zahlreiche Anbieter konkurrieren auf dem Markt, viele benutzen eigene technische Standards. Dadurch sind etliche smarte Geräte gar nicht miteinander kombinierbar. Für Konsumenten ist es daher attraktiv bei Smart Home-Systemen zu großen, etablierten Marken wie Apple oder Google zu greifen. Bis die neue Wohntechnologie sich bei einem breiten Publikum durchsetzt, müssen also noch viele Probleme gelöst werden. Einen Vorstoß könnte die ab Mai 2018 geltende EU-Datenschutzgrundverordnung bringen, die neue Auflagen bezüglich der Verarbeitung personenbezogener Daten definiert.

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