Wie es um das autofreie Ried in Lauterach steht

Ein autofreies Ried, davon träumen viele Fahrradfahrer im Ländle. Bereits seit Jahren gibt es Überlegungen dazu, wie man die Radwege im Ried ausbauen könnte. Für die Dauer der Sperren rund um die neue Senderbrücke gab es bereits einen Vorgeschmack. Auch die Rad-Ried-Tage erfreuen sich großer Beliebtheit.

Sperren am Wochenende denkbar
Eine komplette Schließung der Landesstraße Senderstraße ist vorerst nicht möglich. Dafür müsste die Straßenverkehrsordnung adaptiert werden. Zumindest am Wochenende wäre es für die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden denkbar, die Autos von der L41 zu verbannen. Sie hätten bereits im Vorjahr Kontakt zu den Landesräten Tittler und Rauch gesucht, so der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg in Vorarlberg Live. Auch mit Rauchs Nachfolger Zadra wurde das Gespräch gesucht.

Bürgermeister für Sonntags-Sperre
Der Vorschlag lautet konkret, die L41 in einer ersten Phase am Sonntag für den Autoverkehr zu sperren. So soll mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden. Unterstützer der Idee sind die Bürgermeister von Lustenau, Dornbirn, Schwarzach, Wolfurt, Lauterach und auch Bregenz. Kurt Fischer (Lustenau) sieht die Situation rund um die neue Senderbrücke bereits seit der Eröffnung für Radfahrer "gefährlicher als vorher".

Land hat Situation geprüft
Es galt zu evaluieren, inwiefern sich der Vorschlag umsetzen lässt. Man sei hier nach wie vor in Abklärung mit dem Land, hieß es auf VOL.AT-Anfrage vonseiten der Gemeinde Lauterach. Offizielle Ergebnisse der Prüfung gab es bis dato nicht. Auch in den Büros von Landesrat Tittler und Zadra waren auf VOL.AT-Nachfrage zunächst keine neuen Erkenntnisse zum autofreien Ried bekannt. Die Abteilung für Verkehrsrecht schaue sich die Situation genauer an, hieß es.
Rechtliche Grundlage fehlt
"Eigentlich hat sich an der rechtlichen Situation nichts geändert", erklärt Landespressesprecher Florian Themeßl-Huber gegenüber VOL.AT. "Wir haben es geprüft und aus unserer Sicht fehlt hier die rechtliche Grundlage." Diese müsste erst geschaffen werden, was nicht in der Kompetenz des Landes liege. "In der derzeitigen Rechtslage gibt es das aus unserer Sicht nicht her", gibt Themeßl-Huber zu verstehen. Wie es nun weitergeht, war zunächst nicht bekannt.

So reagiert Kurt Fischer
"Es betrifft sämtliche Plan-b-Gemeinden", meint Kurt Fischer gegenüber VOL.AT. Das autofreie Ried sei ein gemeinsames Ziel der Bürgermeister. Gerade in der schönen Jahreszeit würden immer mehr Familien das Ried entdecken und genießen - das hätte die Sperre eindrucksvoll gezeigt. "Die Leute nehmen’s ja dankbar an", verdeutlicht Fischer. "Ganze Generationen sind unterwegs." Für den Lustenauer Bürgermeister ergäben sich durch ein autofreies Ried auch Möglichkeiten für Bewirtung und Events. "Wenn sich das mal etabliert hat, kann man es nicht mehr wegdenken", gibt er zu verstehen. Es gebe bereits jetzt viele schöne Erfahrungen.
"Wir bleiben beharrlich"
Das autofreie Ried sei ein wichtiges Thema mit Symbolcharakter, so Fischer. Eine sonntägliche Sperre wäre daher "ein wichtiger erster Schritt". Gerade am Sonntag würden viele auswärtige Autofahrer die Strecke durchs Ried als Umfahrung nützen. Auch, wenn das Land derzeit noch Bedenken habe, hoffe man auf ein Weiterkommen. "Wir bleiben dran", verdeutlicht er. "Wir bleiben beharrlich und werden nicht 'lug lassen'." Wann, wenn nicht in der jetzigen Zeit, in der man alternative Mobilität fördere und mit der aktuellen fossilen Thematik, sei der richtige Zeitpunkt zur Umsetzung. Man wolle den Familien nicht nur einmal im Jahr ein autofreies Ried bieten, wie es bisher der Fall sei. Sie sollen auf sicherem Weg ins Naherholungsgebiet kommen und dort eine schöne Zeit verbringen. "Wenn man will, dann kann man auch", ist sich Fischer sicher. Man müsse hier eine Lösung finden.
Sowohl die beiden Landesräte als auch Bürgermeister Rhomberg befinden sich derzeit im Urlaub und waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
(VOL.AT)
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