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Wie 40 Deutsche Egg und Bezau mit einer Mauer trennen

©VGL-BW
Seit 200 Jahren markiert eine Naturstein-Mauer die alpine Grenze zwischen Bezau und Egg. Damit sie auch in Zukunft steht, wurde sie von 40 Landschaftsgärtner aus dem Stuttgarter Umfeld saniert.

Ende Juni begaben sich 40 Landschaftsgärtner-Lehrlinge und Ausbildner ins kleine Walsertal, um eine 200 Jahre alte und 700 Meter lange Steinmauer wieder herzurichten. Auf der Baustelle am Hälekopf gewannen die werdenden Landschaftsgärtner Einblick in ein altes Handwerk und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Landschaft.

Das Projekt entstand als Kooperation zwischen dem Deutschen Alpenverein, dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg und der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz des Landes. Eigentlich hätte es schon 2020 stattfinden sollen, aber aufgrund der Pandemie musste es für zwei Jahre verschoben werden.

Martin Bösch arbeitet als Betreuer des "Europaschutzgebiets Ifen" und begleitete das Unterfangen von Anfang an. "Die Jugendlichen aus dem städtischen Umfeld haben mit Begeisterung im alpinen Gelände gearbeitet. Trotz schwerer Bedingungen und der Hitze waren sie super motiviert. Dabei konnten die Lehrlinge lernen, wie man eine Trockenstein-Mauer baut. Das kann nicht jeder. Wenn man sie nicht richtig aufstellt, fliegen sie unter dem Schneedruck wieder auseinander", hebt Bösch hervor.

Die 700 Meter lange Mauer wurde vor 200 Jahren angelegt. Durch das Sammeln der Steine wurden damals Weideflächen geschaffen und die Grenze zwischen der Alpe Halden (Bezau) und Alpe Ifersgunt (Egg) markiert. Laut Bösch weiß man dank der erhaltenen Alpbücher viel über die alten Mauern. Alpen hielten darin die Standorte ihrer Mauern und wer für ihren Erhalt zuständig ist, fest. Mittlerweile dienen die Bauwerke einem Zweck, dem man früher wenig Beachtung geschenkt hat, denn Steinmauern bieten einen wichtigen Lebensraum für Reptilien wie Kreuzottern oder Bergeidechsen.

(VOL.AT)

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