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Widerstand gegen neues Atomkraftwerk in der Schweiz

Im Schweizer Kanton Solothurn regt sich Widerstand gegen den Bau des Atomkraftwerks Gösgen II. Der Gemeinderat von Dulliken lehnt das neue AKW grundsätzlich ab, die anderen 26 Gemeinden der betroffenen Verwaltungseinheit Olten-Gösgen ("Niederamt") fordern eine gerechte Abgeltung.

Ein neues AKW würde die Lebensqualität im Niederamt zusätzlich verschlechtern und das diffuse Sicherheitsgefühl beeinträchtigen, sagte der Dullikener Bürgermeister Theophil Frey am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Daher lehne der Gemeinderat den AKW-Bau, über den derzeit Vorkonsultationen laufen, formell ab, “um ein Zeichen zu setzen”. Sollte das AKW dennoch kommen, wolle sich Dulliken vor allem für eine gerechte Abgeltung einsetzen.

Die Abgeltung sei auch anderen Gemeinden im Niederamt ein Anliegen, sagte der Bürgermeister von Niedergösgen, Kurt Henzmann. Zudem müssten Fragen wie der Verkehr während der Bauzeit geregelt werden, sagte Henzmann, der auch als Sprecher der Niederamter Bürgermeister fungiert.

Das eigentliche Raumplanungsverfahren für den AKW-Bau beginnt am 7. Juni und dauert einen Monat. Dabei können auch Privatpersonen Einwendungen machen, welche für den Kanton allerdings unverbindlich sind. Sie gelten eher als “Stimmungstest”. Beim Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) liegen neben dem Rahmenbewilligungsgesuch für das AKW Niederamt auch Gesuche für ein neues AKW in Mühleberg (Kanton Bern) und Beznau (Kanton Aargau) vor. Die Schweizer Regierung (Bundesrat) entscheidet über die drei Gesuche voraussichtlich Mitte Mai 2012.

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