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Werden Privatpatienten besser und schneller behandelt?

"Patienten erster Klasse" werden privatversicherte Personen oft genannt. VOL.AT ging der Frage nach, inwiefern es in Vorarlberg die sogenannte Zweiklassengesellschaft gibt.

Die SPÖ schreibt in ihrem Magazin "Kontrast", dass es immer mehr Wahlärzte gibt, während die Zahl der Kassenmediziner stagniert. Dies sei vor allem bei der Primärversorgung der Fall, also bei Haus-, Frauen- und Kinderärzten. Außerdem müsse ein Wahlarzt, laut Kontrast, lediglich drei Patienten in der Stunde behandeln, um seine Praxis zu finanzieren. Bei Kassenärzten hingegen seien es neun Patienten.

"Herausforderung, künftig alle Kassenstellen zu besetzen"

Die Problematik der Besetzung der Kassenstellen in verschiedenen Fachrichtungen bestätigt die Ärztekammer Vorarlberg. "Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es sicherlich eine große Herausforderung darstellt, auch künftig alle Kassenstellen besetzen zu können." Besonders betroffen seien dabei die Fachrichtungen Augenheilkunde, Gynäkologie, Kinder- und Jugendheilkunde sowie die Allgemeinmedizin.

Attraktive Rahmenbedingungen notwendig

Die wiederum große Herausforderung dabei sei es, für attraktive Rahmenbedingungen bei Kassenvertragsärzten zu sorgen. Hierbei erwähnt die Ärztekammer Flexibilität im System, Entlohnung und Zusammenarbeitsformen. Die Wichtigkeit dieser Parameter für die Entscheidung für oder gegen einen Kassenvertrag bei Ärzten beschreibt auch das Magazin "Kontrast". Wie diese Herausforderungen gemeistert werden kann, ist aktuell noch nicht klar. Die Ärztekammer schreibt dazu: "Es bleibt abzuwarten, ob durch die von der letzten Bundesregierung beschlossene Zentralisierung der Gebietskrankenkassen dies gelingen wird."

Was sagen die Vorarlberger?

Auf den ersten Blick scheint eine große Mehrheit zufrieden mit ihrem Zugang zur ärztlichen Versorgung. Damit das auch so bleibt, gilt es, die beschriebenen Herausforderungen in den nächsten Jahren gut zu bewältigen.

(Red.)

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