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"Wer hart arbeitet, wird belohnt"

©Dietmar Stiplovsek
Der Feldkircher Basketballer Sebastian Münst (19) kehrt nach einem ereignisreichen ersten Jahr am College an der Doane University in Nebraska über den Sommer nach Vorarlberg zurück.

Noch vor einem Jahr war alles neu: das Land, die Sprache, die Spielweise – und das Leben weit weg von Familie und Freunden. Vor wenigen Wochen kehrte Sebastian Münst mit vielen Eindrücken sportlich sowie persönlich aus den USA zurück und nahm sich während seiner Sommerpause Zeit für ein Gespräch mit VOL.AT.

Die heiligen Hallen in Nebraska sind die zweite Heimat des Feldkirchers geworden. ©Privat

„Das Erste, was ich gemacht habe, war meine Familie zu sehen“, erzählt Münst beim Interview in Dornbirn. „Die habe ich sehr vermisst.“ Es ist eine emotionale Rückkehr für den Point Guard, der sich im vergangenen Jahr nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits davon stark weiterentwickelt hat.

Verletzung, Comeback, Verantwortung

Der Start in seine College-Karriere verlief allerdings alles andere als reibungslos. Eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zwang ihn fast die gesamte erste Saisonhälfte zum Zusehen. „Das war sicher die schwierigste Phase – neu in einem fremden Land und dann monatelang nicht spielen zu können“, erinnert er sich. Doch Münst kämpfte sich zurück, arbeitete hart an seinem Comeback und wurde nach der Winterpause mit wertvollen Spielminuten belohnt.

„Ich habe viele Minuten bekommen und viel daraus gemacht“, sagt er. Besonders beeindruckt zeigte sich der Vorarlberger von der Intensität und Athletik seiner US-amerikanischen Teamkollegen und Gegenspieler. „Basketball ist dort eine eigene Kultur. Viele wachsen damit auf – das war spannend zu erleben.“

Neue Selbständigkeit

Neben den sportlichen Anforderungen verlangte auch das Leben abseits des Courts einiges von dem jungen Athleten. „Ich lebe zum ersten Mal alleine. Das hat mich definitiv selbstständiger gemacht. Man wächst da richtig rein“, beschreibt Münst.

©Stiplovsek

Auch schulisch muss alles stimmen – wer schwächelt, sitzt schnell auf der Bank. „Wenn man unter einem bestimmten Notenschnitt liegt oder nicht zum Unterricht erscheint, darf man am selben Tag nicht trainieren“, erklärt der HTL Rankweil-Absolvent.

Das ist der Sitzplatz von Sebastian Münst in der Kabine der Doane Tigers. ©Privat

Sommer der Weiterentwicklung

Basketballtechnisch hat sich Münst vor allem im Werfen verbessert. Unzählige Stunden verbrachte er auch abends alleine in der Halle, um seine Trefferquote zu steigern. „Da habe ich sicher den größten Sprung gemacht“, so der Guard. In Sachen Physis sieht er noch Potenzial: „Ich muss körperlich noch stärker werden – das ist mein großes Ziel im Sommer.“

Dabei helfen ihm die alten Weggefährten: Mit seinem früheren Trainer Nedzad Cehic und alten Mitspielern aus Dornbirn und Feldkirch wird wieder gemeinsam geschwitzt. Dazu kommt ein strikter Trainingsplan seines Trainers, den er auch im Ländle gewissenhaft umsetzt – Krafttraining, Ausdauer, Athletik.

Neue Saison, neue Ziele

Für das zweite Collegejahr hat Münst ein klares Ziel: den Sprung in die Starting Five. „Ich will mich noch mehr ins Team reinspielen und als Starter auf dem Feld stehen.“ Auch wenn er die Größe Amerikas und das gute Essen ein wenig vermisst, freut er sich auch auf ein paar entspannte Tage mit der Familie.

©Stiplovsek

Was danach kommt? „Drei Jahre sind noch lang. Ich würde gerne irgendwann professionell spielen, aber es kann noch so viel passieren.“

Begonnen hat alles bei den Feldkirch Baskets. ©Feldkirch Baskets

Und was würde er heute seinem 17-jährigen Ich sagen, das einst ein Highlight-Video schnitt, ohne zu wissen, wohin der Weg führen würde? „Einfach hart arbeiten, dann kommen auch gute Dinge zurück, getreu seinem Lebensmotto: „Hard work beats talent when talent fails to work hard.“

(VOL.AT)

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