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Wer gewinnt laut Statistik den Eurovision Song Contest 2025?

Zuletzt konnte Nemo den ESC-Sieg für die Schweiz holen.
Zuletzt konnte Nemo den ESC-Sieg für die Schweiz holen. ©APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
Dieses Jahr nehmen 37 Länder am 69. Eurovision Song Contest in Basel teil. Im Vorjahr rückten der Gaza-Krieg und die Proteste in Malmö die Musik in den Hintergrund, was auch dieses Jahr Einfluss auf die Berichterstattung haben könnte. Fokussieren wir uns daher im Vorfeld auf das Bühnengeschehen.
JJ ist am Weg nach Basel
Österreichische ESC-Zeitreise

Der Sieg von Nemo mit "The Code" beim Eurovision Song Contest im letzten Jahr widersprach tatsächlich der langjährigen Statistik des ESC. Denn zumindest aus statistischer Sicht gibt es relativ eindeutige Erfolgsfaktoren, die sich in den bisherigen 68 Ausgaben des Wettbewerbs herausgebildet haben. Dazu zählt unter anderem das Geschlecht.

Eigentlich haben Frauen beim Eurovision Song Contest die Nase vorne

Ein Blick in die ESC-Geschichte zeigt, dass die statistische Erfolgsregel darin besteht, als Solokünstlerin anzutreten: Frauen bilden mit 38 Siegen die klare Mehrheit unter den insgesamt 71 Gewinnern (1969 gab es davon gleich vier). Dagegen nimmt sich die Zahl der Band-/Duosiege beim ESC mit 19 fast bescheiden aus, während nur elf Mal ein Mann am Ende das Siegerlächeln im Gesicht trug - dabei mit Johnny Logan für Irland auch noch zweimal derselbe. Und wirklich Boden machen die Herren dabei nicht gut, konnten bei den vergangenen vierzehn Bewerben doch mit Mans Zelmerlöw aus Schweden (2015), Salvador Sobral aus Portugal (2017) und zuletzt Duncan Laurence aus den Niederlanden (2019) nur drei Männer die Trophäe mit nach Hause nehmen. Ebenfalls auf die Zahl drei kommen insgesamt die Acts aus dem weiten Feld der Transkünstlerinnen oder nonbinären Menschen: Dana International (1998), Conchita Wurst (2014) und zuletzt eben Nemo (2024).

Eurovision Song Contest: Herren dieses Jahr Favoriten

Insofern mag es verwundern, dass beim heurigen Feld die Soloherren mit 14 Kandidaten die größte Gruppe darstellen und die Damen mit 13 Teilnehmerinnen knapp schlagen. Interessanterweise sind die Halbfinals dabei fast so geschlechtergetrennt aufgestellt wie die öffentlichen Toiletten im Weißen Haus: Von den 15 Beiträgen im 1. Halbfinale zählt lediglich Justyna Steczkowska aus Polen zur Frauenfraktion. Im 2. Halbfinale sieht sich Österreichs Hoffnung JJ hingegen mit seinem Countertenor gleich neun Solokonkurrentinnen gegenüber. Sieben der 37 Länder setzen auf eine Band, drei auf Duos. Und während im Vorjahr mit Nemo aus der Schweiz und Bambie Thug aus Irland gleich zwei nonbinäre Personen als Acts gewählt wurden, bleibt dieses Feld heuer unbeackert.

Letztlich ist beim Eurovision Song Contest alles möglich

Was ist die Conclusio? Bei aller statistischer Wahrscheinlichkeit bleibt eben doch die Unberechenbarkeit der Siegesformel, die den Wettbewerb spannend hält: So gewann 2024 mit Nemo eine nonbinäre Person, 2023 eine Frau (Loreen), 2022 und 2021 eine Band (Kalush Orchestra und Måneskin), 2019 ein Mann (Duncan Laurence), 2018 eine Frau (Netta), 2017 ein Mann (Salvador Sobral), 2016 eine Frau (Jamala), 2015 ein Mann (Mans Zelmerlöw) und 2014 Conchita. Diverser geht's also kaum.

(APA/Red)

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