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Wer führt Libanon-Truppe?

Die Vereinten Nationen werden Italiens Ministerpräsident Romano Prodi zufolge am Freitag bekannt geben, welche Nation die Führung der Libanon-Friedenstruppe übernehmen wird.

Italien gilt derzeit als aussichtsreichster Anwärter auf die Rolle, nachdem Frankreich zunächst darauf verzichtet hatte. Am Donnerstag brachte Präsident Jacques Chirac sein Land aber wieder ins Gespräch, als er eine deutlich höhere Beteiligung als bisher ankündigte und zugleich sagte, Frankreich sei – sofern erwünscht – zur Führung der Truppe bereit.

Prodi sagte am Donnerstagabend nach Gesprächen mit Israels Außenministerin Tzipi Livni, er begrüße Frankreichs Entscheidung, sich mit insgesamt 2000 Soldaten an der erweiterten UNO-Truppe im Libanon zu beteiligen. „Dies ist Teil einer starken und engen Allianz zwischen Italien und Frankreich und wir werden im Libanon im Sinne des Friedens zusammenarbeiten.“ Die Details rund um das Kommando des Einsatzes werde UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Freitag bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel verkünden.

Insgesamt will die UNO ihre bisherige Friedenstruppe im Südlibanon auf 15.000 Soldaten aufstocken, um gemeinsam mit der libanesischen Armee den brüchigen Waffenstillstand abzusichern. Italien hat bis zu 3000 Soldaten angeboten. Die Regierung in Rom signalisierte im Vorfeld des Außenministertreffens am Freitag jedoch klar, dass eine breite Unterstützung durch die europäischen Partner eine zentrale Voraussetzung für den Einsatz ist. Österreich will nach Aussagen von Außenministerin Ursula Plassnik (V) keine Soldaten schicken.

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