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Wenn Drogen Alltag werden

Schwarzach - Knapp 300 Personen betreuen Sozialarbeiter Markus Hämmerle und sein Team von „Do it yourself“ jährlich im Bezirk Bludenz.

Das niederschwellige Angebot für Drogen-Abhängige zielt vor allem auf eines ab: Überlebenschancen und Sicherheit garantieren. 28 Personen nehmen täglich die Möglichkeit wahr, mit den Beratern und anderen Gesprächspartnern in Kontakt zu treten. „Es kommen auch viele Leute zu uns, die obdachlos oder psychisch krank sind“, erklärt Hämmerle im „VN“-Gespräch. Durchaus positiv bewertet der Sozialarbeiter diesen Trend. „Das schafft eine relativ gute Atmosphäre.“ Hauptklientel seien jedoch nach wie vor Sucht-Erkrankte. Dabei betont Hämmerle, dass die „Do it yourself“-Mitarbeiter keine Therapeuten sind. „Es geht um die Bekämpfung von Nebenerscheinungen des Drogenkonsums“, sagt er. Als da wären: Beziehungs-, Wohnungs- und Arbeitslosigkeit. Ganz spurlos ziehen diese menschlichen Schicksale an einem Sozialarbeiter nicht vorbei. „Belastend ist vor allem, wenn man für die Leute keine Unterkunft findet“, erklärt Hämmerle. Wichtig und wünschenswert für „Do it yourself“ sei daher eine Notschlafstelle.

Wenige strikte Regeln

An gewisse Regeln im „Do it yourself“ müssen sich jedoch alle halten: So herrscht neben einem strikten Drogen- und Deal-, auch ein absolutes Gewaltverbot. „Es gibt wenige, aber strikte Regeln“, sagt Hämmerle. Im Normalfall verlaufe die Arbeit jedoch ohne Vorfälle. Aber auf die Klientel warten will der Diplomsozialarbeiter sowieso nicht. „Wir warten nicht, bis sie zu uns kommen. Wir machen viele Hausbesuche“, erklärt der Drogenberater.

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