Wenig Fortschritte bei Barrierefreiheit auf Wiener Einkaufsstraßen

Laut Behindertengleichstellungsgesetz sind Barrieren seit 2016 verboten, was einen stufenlosen Zugang zu Gebäuden und Geschäften einschließt. Der ÖZIV Bundesverband analysiert seit 2014 regelmäßig die Barrierefreiheit von Geschäften in Einkaufsstraßen. 2024 wurden umgebaute Einkaufsstraßen in Wien untersucht. Eine Verbesserung wurde nicht festgestellt: 202 waren 41,7 Prozent der Geschäftseingänge stufenlos, 2024 nur noch 35,5 Prozent, was auch auf eine eingeschränkte Stichprobe zurückzuführen ist.
Barrierefreiheit auf Wiener Einkaufsstraßen scheitere regelmäßig an Baugenehmigungen
47,7 Prozent der Geschäftseingänge hatten 2024 hingegen eine Stufe, 11,8 Prozent zwei Stufen, die restlichen fünf Prozent drei oder mehr Stufen. Als Vorzeigestraße etablierte sich hingegen die Mariahilfer Straße: Von 2014 bis 2024 erhöhte sich dort der Anteil an stufenlosen Geschäftseingängen von 64 auf 79,9 Prozent. Auf den hintersten Plätzen landeten die Lerchenfelder Straße (nur 17,7 Prozent stufenlose Geschäfte) sowie die Josefstädter Straße (23,6 Prozent ohne Stufen).
"Es ist enttäuschend, dass es seit unserer ersten Studie aus dem Jahr 2014 so gut wie keine Fortschritte bezüglich Barrierefreiheit gibt", wurde Rudolf Kravanja, Präsident des ÖZIV Bundesverband, am Montag in einer Aussendung zitiert. Sämtliche Beteiligte wurden aufgefordert, entsprechende Initiativen zu setzen. Bei den meisten Geschäften mit einer Stufe ließe sich die Barrierefreiheit zudem auch relativ leicht herstellen. "Aus Gesprächen mit Geschäftsinhabern wissen wir, dass Rampen und bauliche Veränderungen im Sinne der Barrierefreiheit regelmäßig an Baugenehmigungen scheitern", berichtete Kravanja aus der Praxis.
(APA/Red)
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