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"Wembley-Toni" gestorben

Österreichs Sport trauert um den "Wembley-Toni". Toni Fritsch, der gleich zwei Mal mit historischen Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht hatte, verstarb am Dienstag in Wien im Alter von 60 Jahren.

Am 20. Oktober 1965 erzielte der Rapid-Flügelflitzer beim 3:2-Erfolg der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gegen England im Londoner Wembley-Stadion zwei Treffer, sieben Jahre später holte er am 16. Jänner 1972 in der National Football League beim Super Bowl-Finale mit seinen Dallas Cowboys den Titel.

Am 10. Juli 1945 wurde Toni Fritsch in Petronell geboren und sein Herz schlug schon in jungen Jahren für seinen Lieblingsverein: Rapid. 1957 kam er nach einem Zeitungsinserat (Grün-Weiß suchte Spieler für die Schülermannschaft) ohne das Wissen seiner Eltern nach Hütteldorf. Ein Jahr später war Fritsch unter tragischen Umständen Vollwaise, fand aber beim Rekordmeister eine neue Heimat und eine Familie. Robert Körner erkannte sein Talent als Flügelstürmer und im Frühjahr 1964 debütierte er als 18-jähriger Automechaniker in der Kampfmannschaft. Danach ging es Schlag auf Schlag: Neben dem internationalen Durchbruch beim Teamdebüt in Wembley gab es auch national mit Rapid drei Meistertitel (1964, 1967 und 1968) sowie zwei Cupsiege (1968 und 1969) zu feiern.

1971 entschied er sich jedoch zu einem Karriere-Wechsel. Ein US-Manager suchte Freekicker für die NFL und fand Toni Fritsch. Mit seinen Cowboys aus Dallas holte er gleich 1972 die Super Bowl. 1976 stand er erneut im Endspiel und scorte dabei ein Field Goal und zwei Extra Kicks, dennoch ging Super Bowl X gegen Pittsburgh mit 17:21 verloren. In Amerika machte er aber nicht nur im American Football seinen Weg, er gewann auch Freunde fürs Leben wie Box-Legende George Foreman. Seine Gattin und zwei Kinder (Sohn und Tochter) leben nach wie vor in den Staaten. Erst 1985 hörte er auf, gegen das “Eierlaberl” zu treten und pendelte fortan zwischen Texas und Wien.

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