Weltgymnaestrada: Ländle steht Kopf

Sie wird weit über Dornbirn hinausreichen und fast ganz Vorarlberg erfassen. Die Präsentation von Show, Tanz, Ballett und Sport erstreckt sich über Bühnen in acht Vorarlberger Gemeinden und Großveranstaltungen im Reichshofstadion Lustenau, im Messestadion Dornbirn, der Messehalle 8 und im Stadion Birkenwiese in Dornbirn, das auf ein Fassungsvermögen von 30.000 Besuchern ausgebaut wird. Die erwarteten 24.000 Aktiven logieren im gesamten Rheintal, im Bregenzerwald, Leiblachtal und Walgau. Derzeit rauchen die Köpfe der Verantwortlichen, denn es gilt den letzten Feinschliff für den Mega-Event zu treffen. Bei Sportprofessor Erwin Reis im Rathaus Dornbirn laufen die Fäden zusammen. Gemeinsam mit Präsidentin Marie-Louise Hinterauer bildet er die Organisationsspitze für 3000 ehrenamtliche Helfer.

Auch Kulturvereine helfen
Sie stammen vorwiegend aus Vereinen der Turnerschaft, aber auch aus vielen anderen Sport- und sogar Gesangs- und Musikvereinen. Selbst Freiwillige aus der Bevölkerung haben sich spontan zur Mithilfe gemeldet.

Die Teilnehmer kommen aus über 50 Nationen. “Wahrscheinlich stellen wir einen neuen Nationen-Rekord auf”, mutmaßt Reis, der noch verzweifelt “Dolmetscher” sucht. “Wir haben uns schon an die Konsulate gewandt, wir bräuchten aber noch viel mehr.” In Vorarlberg, so Reis, wohnen ja Angehörige aus unglaublich vielen Nationen. “Wir können alle brauchen.” Anruf genügt: 05572/306/4500. Kritisiert werden teils die angeblich hohen Eintrittspreise von 25 Euro beispielsweise für die Eröffnung. Man muss diese Eintrittspreise unter dem Gesichtspunkt des enormen Gesamtaufwandes verstehen.

Budget: 13 Millionen Euro
“Wir haben ein Budget von 13 Millionen Euro”, gibt der Sportprofessor zu bedenken. Davon werden “nur” je 600.000 bis 700.000 durch die öffentliche Hand und durch Sponsoring aufgebracht. Den Rest erwartet man sich aus Teilnahmegebühren und Eintrittsgeldern. “Es ist einmalig, dass sich die Athleten ihre Teilnahme selbst finanzieren”, verweist Reis auf den Idealismus innerhalb der weltweiten Bewegung. Jeder der 24.000 Teilnehmer entrichtet eine Teilnahmegebühr von 180 Euro. Hinzu kommen noch weitere rund 100 Euro für ein “Übernachtungspackage”. Auf Wunsch werden von der Organisation nämlich Luftmatratze, Kopfkissen und Flanelldecke zur Verfügung gestellt.

100.000 Karten aufgelegt
Die Eröffnung ist schon fixiert. Sie findet am Sonntag, 8. Juli, um 16.30 Uhr im Stadion Birkenwiese statt und dauert eineinhalb bis zwei Stunden. Die Birkenwiese wird auf ein Fassungsvermögen von 30.000 Personen aufgestockt.

Der Kartenverkauf für die Gymnaestrada wird zentral von Dornbirn Tourismus (Tel. 05572/22188, Online unter v-ticket.at) abgewickelt. Direktor Klaus Lingg: “Wir haben 100.000 Karten aufgelegt.”

Rheintal ausgebucht
Das Rheintal wird während der Gymnaestrada ausgebucht sein. Diese Prognose wagt Birgit Dünser von der Destination Bodensee-Vorarlberg-Tourismus. Sie rechnet zwischen 4000 und 5000 Personen. “Mehr Betten haben wir im Rheintal gar nicht zur Verfügung”, gibt sie zu bedenken. Gebucht wird von Hörbranz/ Lochau bis Frastanz/Schlins.

Erweiterte Gastronomie
Für die Organisation in Dornbirns Innenstadt ist Wirtschaftsstadtrat Guntram Mäser im Verein mit dem Stadtmarketing zuständig, dessen Leiter Herbert Kaufmann rechnet für die Innenstadt mit bis zu bis 8000 Besuchern zusätzlich. Der Pfarrpark darf für gastronomische Zwecke herangezogen werden. Hinzu kommen noch zwei bis drei weitere Areale.

“Gym-Surf” bis 4 Uhr früh
Marty Rauch (Werbeagentur IRR) wird ein Rahmenprogramm erstellen. Verpflegungsstände werden wie beim “Christkindle-Markt” aufgestellt. In der “inatura” läuft ein Live-Style-Programm mit Jazz, Blues, Soul und Funk. Ein “Gym-Surf” wird von 22 bis 4 Uhr früh zwischen Konrad Sohm, Glöggele, Spielboden, Wismut, Darling, Fabrik und Sigi Innauer pendeln.