Vieles hat sich in den mehr als 100 Jahren seit dem ersten Frauentag gesellschaftspolitisch verändert. So haben Mädchen bei der Ausbildung zu den Burschen aufgeschlossen und sie in manchen Bereichen sogar überholt.
„Doch diese Entwicklung spiegelt sich in der beruflichen Karriere nicht wieder. Frauen verdienen nach wie vor weniger, bekommen weniger Pension, arbeiten oft in Teilzeit, und unbezahlte Arbeit erledigen hauptsächlich Frauen, etwa Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege“, so Iris Seewald, Vorsitzende der Vorarlberger ÖGB-Frauen.
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordern die ÖGB-Frauen daher erneut eine höhere Beteiligung von Frauen in der Politik, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie von Beruf und Pflege, aber auch gleiche berufliche Entwicklungschancen und Gehälter. Iris Seewald ist überzeugt: „Wir haben Vieles erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel.“
Einkommensschere in Vorarlberg am größten
Nach wie vor verdienen Frauen rund 20 Prozent weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. In Vorarlberg ist die Einkommensschere mit knapp 30 Prozent überhaupt am größten. Das hat auch Auswirkungen auf die Pension – Frauen erhalten um satte 42 Prozent weniger Pension als Männer! Iris Seewald warnt: „Durch den hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung wird sich diese Situation in Zukunft noch verschärfen. In Vorarlberg arbeitet jede zweite Frau in Teilzeit und das in einem oft sehr geringen Stundenausmaß.
Die ÖGB-Frauen fordern ein Maßnahmenpaket, um die Einkommensschere zu verkleinern und für Frauen eine echte Wahlmöglichkeit zu schaffen.
- Die gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten: das wäre ein effektives Mittel zum Schließen der Einkommensschere.
- Eine echte Wahlfreiheit: Frauen wollen selbst entscheiden, wie viele Stunden sie arbeiten wollen.
- Einen Mindestlohn von 1.700 Euro.
- Ein Lohntransparenzgesetz: Einkommensberichte ohne Sanktionen und nur in Großbetrieben sind zu wenig.
- Einen Rechtsanspruch auf Papamonat: Damit Väter die Chance haben, sich verstärkt an der Kindererziehung zu beteiligen. Außerdem wäre das ein wesentlicher Schritt in Richtung gerechterer Verteilung der unbezahlten Arbeit.
- Einen Ausbau von leistbaren Kinderbetreuungsplätzen für jedes Kind, die Vollzeitarbeit ermöglicht.
- Einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit.
(red)
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