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Weltfrauentag 2021: So sehen junge Frauen das Thema Feminismus im Alltag

©Symbolbild: Pixabay, VOL.AT/Mayer
Vorarlberg ist in Sachen Gleichstellung zwar gut aufgestellt, trotzdem könnt sich noch vieles tun. Flora (18) und Mia (17) über Feminismus, Gleichstellung und Alltagssituationen.

Der Internationale Frauentag wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März begangen. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen und blickt somit auf eine lange Tradition zurück. "Wir leben im 21. Jahrhundert und es heißt oft, dass Frauen eh gleichberechtigt sind, aber das sind wir einfach noch nicht", erklärt Flora (18) von der Aktion Kritischer Schülerinnen. Am Weltfrauentag müsse man daher einfach noch einmal ein besonders Augenmerk auf Gleichberechtigung legen.

"Das gibt's halt leider wirklich"

Typisch sei auch die Gender-Pay-Gap, so Mia (17): "Das ist nicht irgendwas, das von blöden feministischen Feministinnen erfunden worden ist, sondern das gibt's halt leider wirklich", meint sie.

"Ich persönlich würde mich jetzt zum Beispiel nicht trauen, mitten in der Nacht durch den Park zu laufen, einfach, weil ich Angst habe, dass wir was passiert", nennt die 17-jährige Schülerin ein weiteres Beispiel. Frauen würden zudem pro Tag rund 57 Minuten mehr Care-Arbeit leisten als Männer, etwa sich um den Haushalt kümmern oder Kinder von der Schule abholen, so Flora.

Sind Männer und Frauen wirklich gleichgestellt? Symbolbild: Pixabay

"Macht euch Platz"

Das Thema Feminismus begleitet die beiden Schülerinnen im Alltag. "Das fängt schon in der Schule an, dass man einfach der Wortmeldung von einem Mann mehr Gewicht gibt als meiner", verdeutlicht Flora. Oder aber auch, wenn der Lehrer sage: "Ich brauche mal zwei starke Burschen, die mir helfen, Stühle zu tragen". Zudem würden Männer oft annehmen, dass sie mehr sagen müssen als Frauen oder in gewissen Situationen automatisch einen Platz einnehmen, an dem genauso gut eine Frau stehen könnte. Die Botschaft der beiden Mädels an alle Frauen und Mädchen zum Weltfrauentag ist daher klar. "Macht euch Platz", gibt Flora zu verstehen. "Fahrt eure Ellenbogen aus. Sagt, was ihr denkt, und nehmt euch auf keinen Fall zurück."

Demo in Feldkirch geplant

Anlässlich des Weltfrauentages finden weltweit Aktionen statt. Auch in Vorarlberg gibt es heuer eine Demonstration. "Wir treffen uns um 18 Uhr beim Katzenturm in Feldkirch", erklären die beiden Schülerinnen. Geplant ist ein Protestmarsch mit verschiedensten Redebeiträgen. Die Aktion Kritischer Schülerinnen plant zudem eine Flashmob-Einlage zum Mitmachen. Die Demo steht unter dem Motto "Wir wollen Kohle, keinen Applaus". Besonders in Coronazeiten sei nämlich klar geworden, dass Frauen einfach nicht das kriegen, was sie verdienen. So habe man etwa für Pflegekräfte geklatscht, statt ihnen mehr Geld für mehr Arbeit zu zahlen, gibt Flora zu verstehen.

NR-Sondersitzung zum Weltfrauentag:

(Red.)

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