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Wellington wird "Mitte der Mittelerde"

Der Film "Der Hobbit - eine unerwartete Reise" schlägt hohe Wellen in Neuseeland.
Der Film "Der Hobbit - eine unerwartete Reise" schlägt hohe Wellen in Neuseeland. ©Warner Bros./Filmszene
Wellington ist die "coolste kleine Hauptstadt der Welt". So schrieb es der Reiseführer Lonely Planet im vergangenen Jahr. In diesen Tagen aber verliert die neuseeländische Hauptstadt ihre Coolness, ihre Gelassenheit. Denn mit der anstehenden Weltpremiere der Vorläufergeschichte zur "Herr der Ringe"-Trilogie ist in Neuseeland das Hobbit-Fieber ausgebrochen.
Elfen, Hobbits und Zauberer im Flugzeug

Die knapp 200 000-Einwohner-Stadt hat sich offiziell umbenannt: Wellington heißt nun vorübergehend “Mitte der Mittelerde” – in Anlehnung an die von Autor J.R.R. Tolkien geschaffene Fantasiewelt, in der die Hobbit-Saga und die “Herr der Ringe”-Trilogie spielen. Wenn am 28. November Starregisseur Peter Jackson und die Darsteller zur Uraufführung von “The Hobbit: An unexpected Journey” (“Der Hobbit: Eine unerwartete Reise”) in Wellington ankommen, soll ein 500 Meter langer roter Teppich ausgerollt werden.

Bis dahin bringt sich Neuseeland in Stimmung: Am Flughafen begrüßt eine riesige Gollum-Skulptur die Besucher. Es wird erwogen, einen eigenen Mittelerde-Passstempel einzuführen. Spezielle Hobbit-Briefmarken und Münzen sind geprägt worden. Und in der Stadt stehen großen Leinwände, auf denen die “Herr der Ringe”-Trilogie gezeigt wird. Das Premieren-Spektakel will sich Wellington 1,1 Millionen neuseeländische Dollar (705.000 Euro) kosten lassen.

Vorlesung zum Urzeit-Hobbit

Doch nicht jeder darf seiner Vorfreude freien Lauf lassen. Ein Forscher an Wellingtons Victoria University wollte seine Vorlesung über den Urmenschen Homo floresiensis – ein etwa metergroßer Zwergmensch mit großen Füssen – “Der andere Hobbit” nennen. Damit zog der Forscher Medienberichten zufolge aber den Zorn der Middle-Earth Enterprises auf sich, die die Rechte an Tolkiens Werken hält.
“Ich möchte diese Kontroverse hinter mich bringen”, sagte Brent Alloway der Zeitung “The New Zealand Herald” am Samstag. “Ich bin da etwas naiv hineingeraten.” Von den Markenrechten habe er nichts gewusst, beteuerte Alloway. “Ich wollte der neuseeländischen Öffentlichkeit bloß etwas Interessantes liefern, zu einer Zeit, in der jeder in die feierliche Stimmung für Peter Jacksons Film kommt.”

Seine Vorlesung benennt der Wissenschaftler nun um: “Eine neu entdeckte Spezies kleiner Menschen – Die Auflösung der Homo-floresiensis-Legende.” Alloway ist nicht der erste Forscher, der – in Anlehnung an Tolkiens kleinwüchsige Fantasiewesen – dem Homo floresiensis den Spitznamen Hobbit gegeben hat.

Beide Tolkien-Werke werden als Triologie verfilmt

Die Premiere des letzten Tolkien-Blockbusters hatte rund 100.000 Menschen in Wellington auf die Straße gelockt. Dieses Mal wird ein noch größerer Ansturm erwartet. Die von Jackson verfilmte “Herr der Ringe”-Trilogie (2001, 2002, 2003) zählt zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und wurde mit 17 Oscars ausgezeichnet.

Das Buch “Der Kleine Hobbit”, das Tolkien 1937 schrieb, wird ebenfalls in drei Teilen ins Kino kommen. Die Aufnahmen entstanden alle in der neuseeländischen Heimat von Regisseur Jackson. In Deutschland läuft Teil eins am 13. Dezember an. Der zweite Teil ist für Dezember 2013 angekündigt und der dritte Teil für das Jahr 2014.

(APA/dpa)

Der Trailer zum Film

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