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Welle laut Abwasseranalysen viel größer als Fallzahlen

Wieder mehr als 80.000 aktiv Infizierte in Österreich
Wieder mehr als 80.000 aktiv Infizierte in Österreich ©Canva
Dass die derzeitige Corona-Welle immer mehr ansteigt, zeigen die täglichen Neuinfektionszahlen.
8.933 Corona-Neuinfektionen
Rauch zur Maskenpflicht

Doch die Welle ist laut Abwasseranalysen viel größer als die Fallzahlen wiedergeben. Wie der "Kurier" am Freitag berichtete, zeigen die Daten über die Virenbelastung von Proben aus 108 Kläranlagen, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen zumindest eineinhalb Mal so hoch ist wie die der nachgewiesenen Fälle.

"Grobe Unterschätzung"

"Die Welle ist ganz klar größer als die Zahlen vermitteln", berichtete der Mikrobiologe Heribert Insam von der Universität Innsbruck. Er ist Projektleiter des SARS-CoV-2 Schulstandortmonitoring Österreich. Dieses wird in 108 Kläranlagen durchgeführt, in deren Einzugsgebiet mehr als 3.000 Schulstandorte liegen. Derzeit testen sich hauptsächlich Menschen, die Symptome haben. "Deshalb zeigen uns die Inzidenzen nicht die Wahrheit, sondern führen derzeit zu einer groben Unterschätzung des Infektionsgeschehens", erläuterte Insam dem "Kurier". Denn auch Infizierte ohne Symptome scheiden Virenfragmente aus, die ins Abwasser gelangen.

Ansteckender aber milder

Die Belastung des Abwassers mit viraler RNA geht laut dem Experten eindeutig in den Bereich der Delta-Welle im Herbst. Bei Delta gab es aber einen schwereren Erkrankungsverlauf. Die derzeit dominanten Omikronsubvarianten BA.4/BA.5 sind wiederum infektiöser.

Das Schulmonotiroring wird laut "Kurier" mit Ende August beendet, übrig blieben dann nur 24 Kläranlagen im Rahmen der Abwasseruntersuchungen des Gesundheitsministeriums. Isam gab sich aber zuversichtlich, dass es gute Gespräche gebe, dass die Tests weitergeführt werden.

9.000 Neuinfektionen

Die aktuellen ahlen: Innen- und Gesundheitsministerium meldeten am Freitag 8.933 neue Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 594,5 Fälle je 100.000 Einwohner an.

Vor dem Wochenende gab es 80.818 aktive Fälle in Österreich, um 4.156 mehr als am Donnerstag. Seit Donnerstag wurden acht weitere Todesfälle registriert. Die Zahl der infizierten Patientinnen und Patienten in Spitälern blieb mit 662 seit dem Vortag gleich.

(APA)

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