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Weiterhin Streik an der Mailänder Scala

Scala-Intendant Stephane Lissner reagiert empört auf die Streikwelle an der Mailänder Scala und droht damit, den Vertrag der Orchester- und Chormitglieder aufzulösen.

“Ich habe den Verdacht, dass ihre Arbeit an der Scala nicht ihre Hauptbeschäftigung ist”, erklärte Lissner. Die Künstler des Orchesters und des Chors würden oft ausserhalb der Scala als Solisten auftreten. “Wenn sie auf ungerechtfertigten Forderungen beharren, muss ihr Arbeitsvertrag mit der Scala geändert werden”, sagte Lissner nach Angaben der römischen Tageszeitung “La Repubblica”.Der Intendant gab zu verstehen, dass es zu drastischen Einschränkungen der Auftritte der Künstler ausserhalb der Scala kommen könnte.
Der Streik wurde von dem Gewerkschaftsverbands FIALS ausgerufen, dem acht Prozent des Scala-Personals angehört. Der Verband akzeptiert den neuen Vertrag nicht, auf den sich Lissner im vergangenen Juli mit der Hauptgewerkschaft geeinigt hatte. “Ich bin hier, um die Einheit des Theaters zu garantieren”, betonte Lissner weiter: “Wenn die Musiker einen getrennten Vertrag haben wollen, werden sie ihn von mir nicht bekommen.”
Wegen des Streiks entfallen die ersten Aufführungen des Balletts «Die Kameliendame». Auch der Auftakt der Opernsaison am 7. Dezember ist bedroht.


Ausschnitt aus “La Traviata”, Juli 2007


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