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Weitere Dopingfälle

Athen erlebt punkto Dopingsünder längst Rekordspiele. Waren es bis Dienstagabend 16 allein während der Spiele überführte Sportler, sind am Mittwoch offenbar zumindest zwei weitere dazu gekommen.

So hat auch der ungarische Gewichtheber Zoltan Kovacs eine Wettkampfkontrolle verweigert und laut einem griechischen TV-Sender steht auch Dreisprung-Olympiasiegerin Francoise Mbango Etone unter Dopingverdacht. Die 28-jährige hatte am Montag das erste Leichtathletik-Gold für Kamerun überhaupt gewonnen. Etone (28) sei nach ihrem Triumph positiv getestet worden, berichtete der TV-Sender MEGA am Mittwoch. Sie wäre nach dem ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas und der russischen Kugelstoßerin Irina Korschanenko bereits die dritte überführte Leichtathletik-Olympiasiegerin in Athen.

Fazekas will aber gegen die Aberkennung seines Olympiasieges Berufung bei der Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) in Athen einlegen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte den Europameister einen Tag zuvor wegen der Verweigerung eines Doping-Tests nach dem Diskus-Finale von den Spielen ausgeschlossen. Der fünffache Weltmeister Lars Riedel (GER) hat freilich auf einer Pressekonferenz in Athen berichtet, dass er bereits vor einem Jahr konkrete Hinweise bekommen habe, wie Fazekas möglicherweise Doping-Proben manipuliert. Diesen Tipp habe er von einem anderen ungarischen Diskuswerfer erhalten. Helmut Digel, Vizepräsident des Weltverbandes IAAF hat deshalb gefordert, Dopingsünder nicht nur zu bestrafen, sondern auch finanziell zu belangen. „Die Zuschauer auf der Tribüne fragen sich doch inzwischen nur noch: Wer ist sauber und wer nicht. Wenn es die Athleten wagen, die Verbände vor ordentliche Gerichte zu zerren, warum sollen wir das nicht auch tun?”

Passend dazu kam am Mittwoch die Aussage von 400-m-Weltrekordler Michael Johnson (USA), der vor einem Einsatz der unter Dopingverdacht stehenden Marion Jones in den beiden Staffel-Entscheidungen in Athen warnte. „Tut das nicht. Warum wollt Ihr dieses Risko eingehen”, sagte der 36-jährige mehrfache Olympiasieger in Richtung der amerikanischen Team-Leitung. Jones ist im Zuge des Balco-Skandals in den USA unter Dopingverdacht geraten.

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