Weißes Haus: USA warnten Katar vor Angriff durch Israel

Die USA haben den verbündeten Golfstaat Katar nach Angaben des Weißen Hauses vor dem Luftangriff durch Israel gewarnt. US-Präsident Donald Trump betrachte Katar "als einen starken Verbündeten und Freund der Vereinigten Staaten" und sei "über den Ort dieses Angriffs sehr bestürzt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag in Washington. Israel hatte nach eigenen Angaben in Katars Hauptstadt Doha ranghohe Hamas-Mitglieder angegriffen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron kritisierte die israelischen Luftangriffe scharf. Diese seien "inakzeptabel, unabhängig vom Grund", schrieb Macron am Abend im Onlinedienst X. "Der Krieg darf sich in keinem Fall in der Region ausbreiten", betonte der französische Präsident und drückte seine "Solidarität mit Katar und seinem Emir, Scheich Tamim Al-Thani" aus.
Der britische Premierminister Keir Starmer äußerte sich ähnlich kritisch. "Ich verurteile die Angriffe Israels auf Doha", schrieb er auf X und fügte an: "Priorität müssen ein sofortiger Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und eine massive Aufstockung der Hilfsleistungen für den Gazastreifen sein." Dies sei "die einzige Lösung für einen dauerhaften Frieden".

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu äußerte kurz nach den Aussagen Macrons und Starmers Kritik an mehreren westlichen Ländern für deren Haltung im Nahostkonflikt. "Ein Großteil der Welt, darunter auch ein Großteil der demokratischen Welt, oder zumindest die Regierungen, haben den 7. Oktober auf schändliche Weise vergessen", sagte Netanyahu in einer Rede in der US-Botschaft in Jerusalem in Anspielung auf den Großangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 mit rund 1.200 Todesopfern. Netanyahu fügte mit Blick auf den 7. Oktober an: "Ich vergesse nicht und Israel vergisst nicht."
Für Berlin "inakzeptabel"
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul bezeichnete den Angriff als "inakzeptabel". "Der Angriff Israels in Doha verletzt nicht nur die territoriale Souveränität Katars, sondern gefährdet auch unser aller Bemühungen zur Freilassung der Geiseln", erklärte Wadephul Dienstagabend in Berlin. "Dieser Schlag ist inakzeptabel." Wadephul telefonierte nach eigenen Angaben mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar. Er habe Saar gegenüber in dem Gespräch gesagt, er sei "in größter Sorge über das Leben und die Sicherheit der Geiseln in den Händen der Hamas, darunter auch deutsche Staatsangehörige".
Katar spiele eine "entscheidende Rolle bei den Bemühungen um einen Waffenstillstand und um die Freilassung der Geiseln", erklärte Wadephul weiter. Er rief nach eigenen Angaben auch den katarischen Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani an, ihm gegenüber habe er seine "Solidarität" sowie seinen "Dank" und seine "Anerkennung für diese Bemühungen" zum Ausdruck gebracht.
Wadephul fügte an: "Ich rufe dringend dazu auf, jetzt alles dafür zu tun, dass es endlich zu einem Waffenstillstand kommt und die Geiseln zu ihren Familien zurückkehren können." Er verwies zugleich darauf, dass auch die "aktuelle Eskalation" ein Ergebnis des "abscheulichen Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023" sei. Es sei "an Hamas, die Waffen niederzulegen und den Terror gegen den Staat Israel aufzugeben".
(APA)
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