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"Weil es Zeit ist" - Gemeinsam gegen psychische Gewalt an Frauen

©femail
Über 40 Prozent der Frauen sind von psychischer Gewalt betroffen. Das bestätigen auch erste Umfrageergebnisse aus Vorarlberg. Das femail-FrauenInformationszentrum hat deshalb 2021 das Projekt „Wertvoll und stark!“ zur Prävention psychischer Gewalt an Frauen in Vorarlberg gestartet.

Eine Studie, welche europaweit beziehungsweise österreichweit durchgeführt wurde, zeigt, dass rund 40 Prozent der Frauen von psychischer Gewalt betroffen sind. Eine Umfrage, welche in Zusammenhang mit dieser Kampagne gestartet wurde, bestätigt diese Zahl auch für Vorarlberg.

Nicht nur in einer Partnerschaft

Wichtig zu beachten ist, dass im Gegensatz zu anderen Gewaltformen, die psychische Gewalt nicht auf den Bereich der Partnerschaftsgewalt beschränkt ist. So kann diese also auch am Arbeitsplatz, in der Familie oder in anderen Nahräumen auftreten.

Türöffner für weitere Gewaltformen

Seelische und psychische Gewalt - egal in welcher Form sie auftritt - sind oft Türöffner für weitere Gewaltformen, welchen Frauen und Mädchen ausgesetzt sind. Auch wenn psychische Gewalt als eigene Gewaltform auftritt, ist sie immer auch ein Teil der anderen Gewaltformen. So beginnt also mit der psychischen Gewalt die "Gewaltspirale".

Frauen häufiger psychischer Gewalt ausgesetzt

Das femail - FrauenInformationszentrum hat Mitte 2020 das Projekt "Wertvoll und stark!" bei einem österreichweiten Fördercall eingereicht. Dieses Projekt dient zur Prävention psychischer Gewalt an Frauen in Vorarlberg. "Reelle oder gefühlte Macht gegenüber Frauen findet durch Formen von psychischer Gewalt oft ihren Ausdruck - und das nicht nur im häuslichen Umfeld, sondern häufig auch am Arbeitsplatz. Psychische Gewalt ist dadurch jene Gewaltform, der Frauen am häufigsten ausgesetzt sind", erklärt Lea Putz-Erath, Geschäftsführerin femail FrauenInformationszentrum.

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Worte einer Betroffenen

"Nichts kann ich ihm recht machen, nie ist es gut genug. Nie bin ich gut genug. Also strenge ich mich immer mehr an, um die Beziehung am Leben zu halten. Nach und nach jedoch entfremdet dieser Mann mich als Person von mir selbst." Das sind die Worte einer Betroffenen, als sie selbst Opfer von psychischer Gewalt war.

Erster Aufschlag

Mit dem Start der Kampagne soll die Bevölkerung für diese und andere Formen psychischer Gewalt sensibilisiert werden. Denn trotz der hohen Zahl an Opfern wird psychische Gewalt in der Öffentlichkeit meist nicht als Problem wahrgenommen. Deshalb braucht es den öffentlichen Diskurs, eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Dafür ist diese Kampagne ein erster Aufschlag.

(VOL.AT)

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