Der Primar der III. internen Abteilung (Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Transplantationsmedizin und Rheumatologie) Rainer Oberbauer und Oberarzt Bernhard Robl stellten den medizinischen Fall in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz vor.
Die Schülerin litt an der seltenen Myasthenia gravis, einer “falschen Lähmung”. Sie tritt bei rund 100 pro einer Million Personen auf. Es handelt sich dabei um eine neurologische Erkrankung, die zu Muskelschwäche führt. Ursache ist eine fehlgesteuerte Immunreaktion. Autoantikörper verhindern, dass die Signale der Nerven von den Muskeln empfangen werden, dadurch ermüden diese sehr schnell.
Die ersten Symptome traten bei dem Kind heuer zu Ostern auf: Es wurde beim Spielen rasch müde. Später kamen Lähmungen an Händen und Füßen dazu, Sprachschwierigkeiten sowie Schluck- und Sehstörungen. Der Hausarzt schickte das Mädchen in das Welser Spital. Als dort die Krankheit diagnostiziert und das Kind anfangs mit Medikamenten behandelt wurde, war es schon auf einen Rollstuhl angewiesen. Es wurde es zur weiteren Behandlung in die Wiener Kinderklinik überwiesen. Eine dort durchgeführte Entfernung der Thymusdrüse brachte auch nicht den gewünschten Erfolg.
Die Ärzte entschieden sich zu einer Immunadsorptionstherapie, mit der vor rund einem Monat im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz begonnen wurde. Dabei wird in einer jeweils vierstündigen Blutwäsche das Plasma, in dem sich die schädlichen Autoantikörper befinden, gereinigt und wieder in den Körper zurückgeführt. Obendrein wird eine Neubildung durch Medikamente verhindert.
Bereits nach drei Behandlungen sind bei der jungen Patientin sämtliche Symptome weitgehend verschwunden. Sie besucht inzwischen wieder die Schule. “Es geht mir tausendprozentig besser”, sagte das Kind in der Pressekonferenz, das sich “positiv denken” zum Lebensmotto gewählt hat. Es soll je nach Verlauf weiter behandelt werden. In etlichen Fällen stoppt die Krankheit von selbst, in anderen kann sie mit Medikamenten beherrscht werden.
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