Wenn es nach dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah geht: „Die Gottesdienste finden auf jeden Fall statt“, sagte der Patriarch laut Kathpress in einem am Montag veröffentlichten Interview der französischen katholischen Tageszeitung „La Croix“. Die Erklärung einer Sperrzone über Bethlehem sei „durch nichts zu rechtfertigen“.
Der palästinensische Präsident Yasser Arafat hatte es als eine „schwere Eskalation“ bezeichnet, dass Israel Bethlehem bis zum Jahresende zur „militärischen Sperrzone“ erklärt habe. Die Wiederbesetzung der Stadt sei ein „internationales Verbrechen“. Die israelische Regierung will Arafat auch in diesem Jahr an der Teilnahme am Weihnachtsgottesdienst in Bethlehem hindern. Der christliche palästinensische Bürgermeister von Bethlehem, Hanna Nasser, hatte kürzlich in mehreren europäischen Städten, darunter in Wien und Linz, um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung der Geburtsstadt Jesu gebeten.
Patriarch Sabbah äußerte sich in dem Interview zugleich skeptisch, dass die bevorstehenden Wahlen in Israel Ende Jänner zu einer neuen Vision für den Frieden im Nahen Osten führen könnten. Es sei Aufgabe der Israelis, mit den Wahlen einen neuen Weg zu beschreiten. Sie müssten „eine neue Führung bestimmen, die endlich eine neue Vision entwickelt und ein für alle Mal diesen hundert Jahre dauernden Konflikt beendet“, so der Palästinenser Sabbah wörtlich.
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