Das soll am Samstag beim 43. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Hittisau übertroffen werden. Der Rekord müsste zu knacken sein, rund 900 Anmeldungen liegen schon vor, ist Projektleiter Matthias Marxgut zuversichtlich. Welch ein Wandel Eine schier unglaubliche Entwicklung, denn noch vor vier Jahrzehnten war Blasmusik im Ländle reine Männersache, erst 1970 gab es die ersten Musikantinnen (in Laterns und in Nenzing).
Und im traditionsbewussten Bregenzerwald fiel diese Bastion in vielen Musikvereinen erst viel später. In Egg beispielsweise erst 1983. Einige Monate später war Susanne Gamper als zweite Frau in den international bekannten Egger Verein aufgenommen worden. Dort spielt sie nach wie vor mit Begeisterung mit und zählt zu den dienstältesten Aktiven im Bregenzerwald. Heute haben Frauen in manchen Vereinen schon fast die Mehrheit, landesweit ist der Frauenanteil bei über 36 Prozent angelangt, fast 2700 der 7311 aktiven Vereinsmitglieder sind Frauen.
Erste Kapellmeisterin Diese Entwicklung sehr maßgeblich mitgetragen hat Susanne Gamper aus Egg, die von 2001 bis 2005 auch als erste Bregenzerwälder Kapellmeisterin (in Krumbach) tätig war und damit aufzeigte, dass Frauen in Musikvereinen auch Spitzenfunktionen übernehmen können. Zuvor hatte sie zehn Jahre lang den Andelsbucher Handwerkerchor geleitet und sie hat nach ihrer Tätigkeit in Krumbach zum Ausgleich die Leitung des Kirchenchors übernommen. Zweite Frauenkapelle Der Event in Hittisau ist übrigens nicht der erste Auftritt eines Frauenorchesters. Vor zehn Jahren, beim ersten Großdoafar Stroßofescht haben wir erstmals ein solches Ensemble zusammengestellt, erinnert sich Gamper.
Evelyn Fink von Stemmeisen & Zündschnur war damals Dirigentin und wir hatten große Mühe, mit der Frauenkapelle alle Instrumente zu besetzen. Ich habe damals extra ein paar Stunden Tuba-Unterricht genommen, erzählt sie schmunzelnd. In Hittisau wird sie am Glockenspiel in Aktion sein, beim Umzug mit den Becken. Dass sie als Frau in einer vermeintlichen Männerdomäne im wahrsten Sinne des Wortes mitgespielt hat, sei ihr nie wirklich bewusst geworden. Natürlich sei es schön, dass jetzt eine 1000-köpfige Frauenkapelle auftritt, wo man die Musikantinnen noch wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen musste, als ich in den Bregenzerwald kam. Stichwort in den Bregenzerwald kam: Das geschah auf kuriose Weise. Ich bin in Hannover geboren, aber meine Familie übersiedelte bald nach Sylt. 1975 fand ich eine Anstellung beim Kurorchester Bad Meienberg in Mitteldeutschland. Dort hat sich einige Jahre später auch Karl Gamper beworben. Wir lernten uns kennen, haben geheiratet und zogen zunächst nach Amras in Tirol und ein Jahr später nach Egg.
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