Im trockenen Sommer 2018 gab es in der Gemeinde Sankt Gerold eine Wasserknappheit. An einigen wenigen Tagen musste sogar Wasser in einem Tankwagen zugeführt werden. Nun wurde von der Gemeinde das Projekt zum Leitungsverbund mit der Gemeinde Thüringerberg abgeschlossen. „Damit ist ein entscheidender Schritt für die Absicherung der Wasserversorgung gemacht. Ich freue mich sehr, dass das Projekt so rasch realisiert werden konnte“, erläutert Landesrat Christian Gantner.
„In der Wasserwirtschaftsstrategie 2020 haben wir die Absicherung der Wasserversorgung durch die Errichtung von Verbundleitungen als wichtiges Ziel definiert. Das Land fördert derartige Maßnahmen seit einigen Jahren mit 40 Prozent“ betont Gantner.
Trockene Sommer als Problem
Dort wo Gemeinden auf ungünstige Quellen angewiesen sind, ist der Verbund zu einer Nachbargemeinde mit guten Quellen oder mit einem Grundwasserbrunnen wichtig. Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren, insbesondere seitdem trockenen Sommer 2003, in den Bau von Verbundleitungen oder in die Erschließung zusätzliche Quellvorkommen investiert. Zwei Drittel der Wasserversorgung des Landes erfolgt aus Grundwasser. Diese Ressourcen sind auch bei langanhaltender Trockenheit ausreichend vorhanden.
Kosten von 260.000 Euro
Die Gesamtkosten des Leitungsverbundes in Sankt Gerold betragen knapp 260.000 Euro. Das Land beteiligt sich mit 40 Prozent an den Kosten, die Bundesförderung beträgt 25 Prozent.
„Die Gemeinde Sankt Gerold hat in den letzten sieben Jahren die Wasserversorgung für die Bevölkerung mit Gesamtinvestitionen von rund 3,9 Millionen Euro abgesichert. Eine sehr wichtige Investition für die Lebensqualität unseres Siedlungsraumes“, betont Bürgermeister Alwin Müller.
Wasserversorgung litt
Vom April bis November 2018 lagen die Niederschlagssummen in der Region Walgau und Teilen des Großen Walsertales rund 65 Prozent unterhalb der langjährigen Mittelwerte. Das hat vor allem auch dazu geführt, dass viele Quellen in geologisch ungünstigen Regionen des Landes ihre minimalen Schüttungsmengen erreicht haben. Unter anderem litt darunter auch die Wasserversorgung in Sankt Gerold. In den sehr trockenen und heißen Sommermonaten musste sogar Wasser im Tankwagen zugeführt werden.
Länge von 750 Meter
Nun wurde im Frühjahr 2019 von der Gemeinde St. Gerold die Verbundleitung nach Thüringerberg mit den notwendigen Installationen errichtet. Die Leitung hat eine Länge von rund 750 Meter, zusätzlich wurde eine Drucksteigerungsanlage sowie einige zusätzliche Versorgungsleitungen und Hydranten für die Löschwasserversorgung errichtet.
Als letztes Projekt zur langfristigen und nachhaltigen Absicherung der Wasserversorgung von St Gerold und von Thüringerberg ist die Errichtung der Verbundleitung nach Thüringen erforderlich. Dieses Projekt ist bereits konkret in Planung und soll voraussichtlich bis Ende des Jahres 2020 fertiggestellt werden.
Weitere Projekte
Weitere Verbundprojekte sind derzeit in Umsetzung zwischen Sulzberg und Doren, zwischen Lochau und Eichenberg sowie zwischen Mellau und Reuthe.
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