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Was ist Realität, was Fake?

Prof. Dr. Liessmann war zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Prof. Dr. Liessmann war zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL-live
Beim diesjährigen Philosophicum in Lech geht es um die Kraft der Fiktion. Philosoph Konrad Paul Liessmann sprach bei "Vorarlberg LIVE" über Verschwörungstheorien und die Corona-Pandemie.

Text von Daniel Schutti (VN)

Welchen Raum hat Fantasie in unserer Gesellschaft? Leben wir in einem Zeitalter der Verschwörungstheorien? Diese und andere Fragen werden im Rahmen des diesjährigen Philosophicums Lech vom 22. bis 26. September in Lech unter dem Motto „Als ob! Die Kraft der Fiktion!“ von Vortragenden aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft diskutiert.

"Als ob! Die Kraft der Fiktion"

Im vergangenen Jahr wurde das Philosophicum pandemiebedingt verschoben, doch die Themen sind nach wie vor von Aktualität, sagt Philosoph Konrad Paul Liessmann am Donnerstagabend bei „Vorarlberg LIVE“.

Impfpflicht: Wäre das moralisch vertretbar?

Es geht um jene Debatten, die derzeit die Gesellschaft durchziehen: „Wir leben in einem Zeitalter der Verschwörungstheorien“, erklärt der wissenschaftliche Leiter des Symposiums. Gleichzeitig üben Verschwörungsmythen eine gewisse Faszination aus. Dies rühre einerseits aus einer frühkindlichen Erfahrung der Menschen heraus, erklärt Liessmann: „Nämlich, dass wir einander nicht immer trauen, dass wir Angst davor haben, belogen zu werden, und dass wir misstrauisch gegenüber den Mächtigen, den Medien und der Politik gegenüber sind.“

Gibt es durch die sozialen Medien mehr Verschwörungstheorien?

Bereits Kinder würden die Erfahrung machen, dass Eltern nicht immer die Wahrheit sagen. „Wir sind Wesen, die darauf angewiesen sind, anderen Menschen zu vertrauen, und gleichzeitig machen wir immer wieder Enttäuschungserfahrungen und beginnen dann zu misstrauen.“ Zudem ließen Verschwörungstheorien Platz für Fantastereien: „Weil das spannender zu sein scheint als triviale wissenschaftliche Erklärungen.“

Spaltet Corona unsere Gesellschaft?

Von einer gespaltenen Gesellschaft will Liessmann trotzdem nicht sprechen: „Eine wirklich gespaltene Gesellschaft befindet sich im Zustand eines Bürgerkriegs“, sagt der Universitätsprofessor. Es gebe zweifellos Bruchlinien, gerade in der Pandemie, aber: „Eine Gesellschaft hat noch nie darin bestanden, dass alle dasselbe getan hätten.“

Die ganze Sendung zum Nachschauen

(VN/VOL.AT)

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