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Warum Ländle-Bier heuer noch teurer werden wird

Vorarlberger Bier wird bald teurer.
Vorarlberger Bier wird bald teurer. ©Canva, Steurer, Sams, Fohrenburger Alpenverein, Paulitsch
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Biertrinker müssen künftig mehr Geld in die Hand nehmen. Grund für die Preissteigerung beim Hopfengetränk sind hauptsächlich die Energiekosten.
Bier könnte bald teurer werden

Strom, Gas und Sprit – alles wird teurer. Diese Preissteigerungen machen sich in fast allen Branchen bemerkbar. So auch bei den heimischen Brauereien, wie ein Rundruf von VOL.AT zeigt.

Frastanzer: "Erhöhung muss sein"

"Natürlich merken wir die Energiekostensteigerung auch, wie alle anderen", hieß es auf VOL.AT-Anfrage aus der Brauerei Frastanz. "Wir warten die Entwicklung ab, wie sich das bis ins neue Jahr entwickelt." Wenn es so weiter gehe, dann führe kein Weg an einer Erhöhung des Bierpreises vorbei. Allein die Gaskosten hätten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht: "Wir zahlen heute das 10-fache im Vergleich zum letzten Jahr", so die Stellungnahme von Frastanzer. "Das wird sich nicht eins zu eins im Preis niederschlagen, das ist klar, aber eine Erhöhung muss sein."

Auch bei der Brauerei Frastanz wird es eine Preiserhöhung geben. ©Philipp Steurer

Brauerei Egg: Energie treibt Preis

Er sei schon einige Jahre im Geschäft, aber zum ersten Mal gebe es heuer zwei Preiserhöhungen in einem Jahr, erklärt Lukas Dorner von der Brauerei Egg im Bregenzerwald. Sonst erhöhe man meist nur einmal im Frühjahr. "Heuer wird's eine weitere brauchen", sagt der Geschäftsführer gegenüber VOL.AT. Das habe gleich mehrere Gründe. "Der größte Preistreiber ist die Energie", so Dorner. Zwar heize man in Egg nicht mit Gas, aber auch die Erdölpreise seien gestiegen.

Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg. ©Frederick Sams

Auch Malz sei doppelt so teuer wie im Vorjahr, erklärt Dorner. Bei den zugekauften Waren wie Glas, Kronkorken oder Verpackungen gebe es ebenfalls eine horrende Steigerung. Bald werde ein vierter Faktor dazukommen: Die Personalkosten sollen sich schätzungsweise nach der Herbstlohnrunde um fünf bis acht Prozent erhöhen. Diese Kosten schlagen sich auf den Bierpreis nieder. Hier müsse man abwägen und eine Grenzwanderung machen zwischen "Wie viel brauche ich?" und "Wie viel ist der Kunde bereit zu zahlen?". Vermutlich wird noch im Oktober der Preis für das Eigen-Bier um fünf bis acht Prozent angehoben.

Bier von Mohrenbräu in der Abfüllung. ©Roland Paulitsch

Mohrenbräu: Preiserhöhung unumgänglich

Auch Mohrenbräu in Dornbirn rechnet mit einer Preissteigerung beim Bier. Das bestätigt Marketing-Leiter Andreas Linder gegenüber VOL.AT. Bislang hätten sich die steigenden Energiekosten noch nicht im Bierpreis niedergeschlagen. "Aber es ist jetzt auch schon bei uns im Gespräch, dass wir natürlich früher oder später auf die aktuelle Situation reagieren müssen", gibt Linder gegenüber VOL.AT zu verstehen. Dazu gehöre auch die Preisgestaltung. "Es wird über kurz oder lang auch bei uns unumgänglich sein", verdeutlicht der Marketing-Leiter. In welchem Bereich sich die Erhöhung spielen wird, ist noch nicht bekannt.

Fohrenburg-Geschäftsführer Wolfgang Sila. © tBrauerei Fohrenburg

Brauerei Fohrenburg: "Auch bei uns bemerkbar"

"Wie in allen anderen Branchen machen sich die Energiepreise auch bei uns bemerkbar", hieß es auf VOL.AT-Anfrage von der Brauerei Fohrenburg in Bludenz. Auch beim Fohrenburger Bier wird es heuer wohl noch zu einer Preissteigerung kommen. Wie teuer das Bier noch wird, ist derzeit nicht klar. Auch, bis wann die Teuerung kommt, ist noch nicht absehbar.

Auch Oktoberfest ist betroffen

Nicht nur in Vorarlberg steigen die Bierpreise: Die Gaspreise geben auch rund um das Oktoberfest Anlass zur Sorge. Sudhäuser werden meist mit Gas befeuert. Teilweise wird jetzt auf Öl umgestellt. Auch was die Lieferkette angeht, ist alles teurer geworden, etwa Malz oder Kronkorken. Das Maß Bier könnte wegen fehlender Kohlensäure bis zu 14 Euro kosten.

(VOL.AT)

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