Warum Christian Beer Querdenker-Ikone "Ken Jebsen" in Vorarlberg eine Bühne bietet …

Unter dem Titel "Perspektiven" finden seit geraumer Zeit in der Heron Innovations Factory Veranstaltungen mit durchaus streitbaren Charakteren, die sich gerade während der Corona-Pandemie mit kritischen Äußerungen und alternativen Sichtweisen Gehör verschafft haben, statt.
Mit Kayvan Soufi-Siavash, der früher als Ken Jebsen ("KenFM") international für viel Kritik sorgte, gastiert eine Ikone der sogenannten "Querdenker"-Bewegung in Dornbirn.
"Meinungsfreiheit steht über allem"
Auf VOL.AT-Anfrage bei Christian Beer, Vorstandsmitglied des Veranstaltervereins, äußert sich der Heron-Boss überrascht über Kritik an der Veranstaltung: "Die Reihe 'Perspektiven' hat sich voll und ganz der freien Meinungsäußerung verschrieben. Uns geht es darum, andere Meinungen aufzuzeigen und für einen Perspektivenwechsel zu sorgen. Meinungsfreiheit steht über allem".

Angesprochen auf die gerade jetzt aufgeheizte Situation rund um Israel und Palästina sowie auf die angeblich antisemitischen Äußerungen, die für den Journalisten letztlich das Aus bei seinem damaligen Arbeitgeber, dem rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg), bedeuteten, antwortet Beer: "Die Auswahl der Referenten und der Zeitpunkt des Events ist eine Entscheidung des Vorstandes. Außerdem sei es ihm egal – wer kommen wolle, solle sich die Veranstaltung anschauen." Das gelte auch für den Eintrittspreis von 28 Euro.

Vom Radiomoderator zur Querdenker-Ikone und
ins Visier des deutschen Verfassungsschutzes
Ken Jebsen, auch bekannt als Kayvan Soufi-Siavash, ist eine polarisierende Figur im deutschen Medienraum. Seine Karriere nahm eine kontroverse Wendung, als er den rbb verlassen musste, nachdem Vorwürfe des Antisemitismus gegen ihn erhoben wurden. In der Welt der Verschwörungstheorien fand Jebsen jedoch eine neue Heimat und eine loyale Anhängerschaft, insbesondere in der Querdenkerszene.
Mit seinen neuen Formaten auf der Medienplattform „KenFM“, teilte Jebsen seine radikalen Ansichten mit einer wachsenden Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Seine Äußerungen und die Inhalte auf seiner Plattform wurden jedoch zunehmend kritisch betrachtet, was schließlich zur Sperrung seines YouTube-Kanals führte.
Jebsens Einfluss wuchs in der Querdenkerszene, doch mit dem Anstieg seiner Popularität kam auch die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes. Die Behörden begannen, „KenFM“ zu beobachten, und die Bundesinnenministerin plädierte für die strikte Durchsetzung geltenden Rechts bei antisemitischen Straftaten.
Soufi-Siavash hat 2023 seinen Künstlernamen Ken Jebsen abgelegt und geht nun unter seinem bürgerlichen Namen Kayvan Soufi-Siavash. Er erklärt, eine „Transformation“ durchgemacht zu haben und möchte sich jetzt eher der „Motivation“ als dem „ausgewogenen Journalismus“ zuwenden. In diesem Rahmen unternimmt er Vortragsreisen durch Deutschland und Österreich.
(VOL.AT)
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