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Wanderunfall in Vorarlberg: Gemeindearbeiter heute vor Gericht

Zwei Gemeindemitarbeiter müssen sich heute vor Gericht verantworten.
Zwei Gemeindemitarbeiter müssen sich heute vor Gericht verantworten. ©Stiplovsek/Scopoli
Bludenz - Verantwortung von zwei Bauhofmitarbeitern und Gemeinde wird heute am Bezirksgericht Bludenz geprüft.
Ermittlungen nach tödlichem Unfall in Silbertal


Am Bezirksgericht Bludenz müssen sich heute jene zwei Bauhofmitarbeiter verantworten, die für die Wegeerhaltung im Bereich Silbertal zuständig waren. Im Oktober 2016 stürzte eine 14-jährige Schülerin ab, als sie mit ihrer Familie wandern war. Das Mädchen der vierköpfigen Familie stürzte 18 Meter in die Tiefe, als sie sich an ein Holzgeländer anlehnte, sie verstarb wenig später.

Im Prozess vor Richterin Bettina Sperger stehen die Aufgaben und die Kontrollmaßnahmen durch den Bauhof im Vordergrund. Jährlich – immer im Frühling kontrollieren die wegen fahrlässiger Tötung Angeklagten die Holzländer. Machen mit Ellbogen und Füßen eine gründliche Druckprobe, ist der Holzrundling verdächtig, wird er getauscht. „Das haben wir auch bei dem Rundling gemacht, der dann gebrochen ist“, versichern die Angeklagten.

Erlebnisweg genau unter die Lupe genommen

Die Angeklagten schildern, wie aufwendig die Wegeerhaltung ist und dass sie sich gewissenhaft um das Wegenetz gekümmert haben. Beide Männer haben holzverarbeitende Berufe erlernt, von Pilzbefall, der im gegenständlichen Fall laut Gutachter eine wichtige Rolle spielte, haben sie jedoch wenig gewusst. „Es handelt sich um einen heimtückischen Pilz, der das Holz von innen nach außen zersetzt, ohne dass man es außen sieht“, wirft die Verteidigung ein. Neben der Verantwortung der beiden Bauhofbediensteten ist auch die Gemeinde angeklagt, bei ihr geht es um eine allfällige Mitschuld als Verband. Danach könnte auch sie eine Verbandstrafe treffen. Das Verfahren ist bis Mittag anberaumt.

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