"Waltz into Space": Wiener Symphoniker schicken Donauwalzer ins All

Im Rahmen des Strauss-Festjahres 2025 wollen WienTourismus und die European Space Agency (ESA) eine Lücke in der musikalischen Raumfahrtgeschichte schließen: Der Donauwalzer von Johann Strauss wird erstmals gezielt ins All gesendet. Beim Konzert "Waltz into Space" der Wiener Symphoniker am 31. Mai soll der Walzer über eine ESA-Antenne in Cebreros, Spanien, mit Lichtgeschwindigkeit ins Universum übertragen werden – als verspätete Ergänzung zu den "Golden Records", die 1977 ohne das berühmte Stück ins All geschickt wurden.
"Ein kosmischer Fehler", so Kettner bei der Ankündigung des Projekts. Schließlich gilt der Donauwalzer als inoffizielle Hymne des Weltalls. Das Konzert soll daher nicht nur ein musikalisches Highlight in Wien sein, sondern auch ein Signal an potenziell außerirdische Zuhörer.
Hymne des Weltalls wurde bei Voyager-Mission 1977 vergessen
Der Donauwalzer hat längst seinen Platz in der Weltraumgeschichte: Bereits 1991 wurde er an Bord der sowjetischen Raumstation Mir zu Ehren des österreichischen Kosmonauten Franz Viehböck gespielt. Weltweite Berühmtheit erlangte das Stück jedoch durch Stanley Kubricks Film 2001: Odyssee im Weltraum, in dem es eine Szene untermalt, in der Raumschiffe anmutig im Dreivierteltakt durchs All schweben.
Dennoch wurde der Walzer bei der Auswahl der Musik für die Voyager-Mission übergangen. Die 1977 gestarteten Raumsonden tragen auf ihren goldenen Schallplatten Werke von Bach, Beethoven und Mozart, aber Strauss' ikonischer Walzer blieb auf der Erde.
"Waltz into Space" im Wiener MAK: Wiener Symphoniker mit kosmischem Programm
Das Konzert "Waltz into Space" findet am 31. Mai um 20:30 Uhr im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) statt. Die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Chefdirigent Petr Popelka werden ein Programm mit Bezug zum Kosmos spielen, darunter Mozarts Jupiter-Sinfonie und Josef Strauss' Sphärenklänge.
Strauss' Donauwalzer mit Lichtgeschwindigkeit an Außerirdische geschickt
Höhepunkt des Abends ist um 21:30 Uhr die Übertragung des Donauwalzers über die ESA-Deep-Space-Antenne DSA 2 in Cebreros. Das Signal wird sich mit Lichtgeschwindigkeit auf den Weg machen und rund 23 Stunden später die Voyager-1-Sonde überholen – eine symbolische Geste, um den Walzer doch noch in die interstellare Botschaft der Menschheit aufzunehmen.
Das Konzert wird nicht nur für potenzielle außerirdische Hörer, sondern auch für ein irdisches Publikum gestreamt – unter anderem live in der Wiener Strandbar Herrmann, im Bryant Park in New York und direkt bei der ESA-Antenne in Cebreros.
Kostenlose Notenpatenschaft für den Donauwalzer von WienTourismus
Zusätzlich startet WienTourismus eine weltweite Mitmach-Aktion: Der Donauwalzer umfasst 13.743 Noten, für die Menschen eine Patenschaft übernehmen können. Die Teilnahme ist kostenlos, und auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat bereits eine Note adoptiert.
Ob das Signal jemals von außerirdischen Wesen empfangen wird, bleibt ungewiss. Doch selbst wenn die Menschheit längst nicht mehr existiert, soll es ein Zeichen dafür sein, dass sie einst tanzte – und das im Dreivierteltakt.
(APA/Red)
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